Chinesische JD.com verhandelt über Kauf von Media-Saturn
Der chinesische Online-Händler JD.com verhandelt mit Ceconomy über eine Übernahme. Ceconomy ist Eigentümer von Media Markt und Saturn.
Eingang zu einem Media Markt in Graz
(Bild: Cineberg/Shutterstock.com)
Media Markt könnte bald in chinesischer Hand sein. Die Düsseldorfer Ceconomy AG bestätigt, dass sie mit JD.com über einen Verkauf verhandelt. Fix ist aber noch nix. JD.com ist der größte Einzelhändler der Volksrepublik China.
Tochterfirmen JD.coms sind bereits in einigen europäischen Ländern tätig. Nun möchte der Konzern mit den Saturn- und Media-Märkten sein Engagement in Europa ausbauen. Die Chinesen erwägen laut Ceconomy-Mitteilung, den aktuellen Aktionären ein Angebot zu unterbreiten, bei dem diese pro Stammaktie 4,60 Euro erhalten würden. Das liegt rund 23 Prozent über dem Schlusskurs der Ceconomy-Aktien vom Mittwoch. "Rechtlich bindende Vereinbarungen wurden bislang nicht unterzeichnet. Zurzeit ist für Ceconomy daher nicht absehbar, ob es tatsächlich zu einem Übernahmeangebot kommen wird oder nicht", heißt es aus Düsseldorf.
Ceconomy betreibt in Europa 1030 Geschäfte der Marken Media Markt, Media World und Saturn. Außerdem gehört die Deutsche Technikberatung zur börsennotierten Unternehmensgruppe. Saturn geht auf den 1961 in Köln eröffneten Saturn-Hansa-Markt zurück, Media Markt auf einen 1979 in München eröffneten MediaMarkt. Es folgten mehrere Eigentümerwechsel, in der heutigen Form besteht der Konzern seit 2017, seit Ende 2020 gehört Media-Saturn vollständig zu Ceconomy. Von 2010 bis 2013 betrieb Media Markt auch einige Filialen in der Volksrepublik China.
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JD.com wurde 1998 als Jingdong gegründet und ist seit 2004 im Einzelhandel tätig. Die Markennamen wechselten mehrfach, seit 2013 ist JD.com die zentrale Bezeichnung. Inzwischen ist der Konzern neben dem Einzelhandel auch in den Branchen Immobilien, Logistik, Gesundheit und IT-Dienstleistungen tätig.
(ds)