Preiswerter humanoider Roboter: Unitree R1 kostet 5900 US-Dollar
Unitree bietet einen humanoiden Roboter zu einem kleinen Preis an. Abstriche mĂĽssen dabei in Kauf genommen werden.
Der humanoide Roboter Unitree R1 ist bewegungstechnisch sehr gut aufgestellt.
(Bild: Screenshot/Unitree Robotics)
Das chinesische Robotik-Unternehmen Unitree Robotics macht den Einstieg in die Welt der humanoiden Roboter günstiger und stellt den R1 vor. Der Roboter ist ab 5900 US-Dollar erhältlich und damit günstiger als der G1, der ab etwa 16.000 Dollar bisher günstigste Einstiegs-Humanoide. Damit unterbietet sich Unitree selbst. Auf den ersten Blick scheint der R1 der Basis-Version des G1 zu ähneln und sogar beweglicher zu sein. Doch der günstigere Preis offenbart, dass am R1-Roboter an wichtiger Stelle gespart wurde.
Der Unitree R1 wiegt etwa 25 kg und ist 1,2 m groß und damit rund 10 cm kleiner als der G1-Roboter. Der R1 besitzt allerdings 26 Freiheitsgrade, der G1 im Einstieg lediglich 23. Damit ist der R1 dem G1 bewegungstechnisch etwas voraus. Der G1 kann jedoch in einer höheren Ausstattung mit bis zu 43 Freiheitsgraden geordert werden, kostet dann allerdings auch erheblich mehr.
Das Plus an Freiheitsgraden beim G1 geht hauptsächlich auf das Konto der beweglichen Hände. Und hier liegt auch der erste Negativpunkt beim R1: Seine Hände sind starr und als feste, geöffnete "Fäuste" ausgeführt. Er kann also keine Gegenstände greifen, sondern lediglich (größere) Gegenstände zwischen ihnen einklemmen. Für viele Arbeiten im Haushalt oder der Industrie ist der Basis-R1 so nicht geeignet. Eine entsprechende Hand mit beweglichen Fingern bietet Unitree jedoch optional gegen Aufpreis ausschließlich in seiner erweiterten und teureren EDU-Variante (Education) an. In dieser Ausführung kann der R1 dann auch seine Arme mit jeweils 3 kg belasten, Standard sind 2 kg.
Einschränkungen in der Wahrnehmung
Unklar ist, ob der R1 seine Umwelt genauso detailliert wahrnehmen kann wie der G1. Laut Datenblatt besitzt der R1 nur eine Ultra-Wide-Angle-Kamera. Einen Umgebungsscan per Lidar, wie ihn der G1 bietet, scheint der R1 nicht leisten zu können. Das dürfte den Roboter in der Verwendung stärker einschränken, denn so kann er Entfernungen und Objekte lediglich optisch erkennen und einschätzen.
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Als Antrieb fĂĽr die Aktuatoren setzt Unitree auf PMSM (Permanent Magnet Synchronous Motor). Die Motoren sollen schneller ansprechen und damit fĂĽr schnelle Bewegungen tauglich sein. AuĂźerdem sollen sie sich weniger schnell erhitzen.
Mit an Bord des R1 sind auch ein Lautsprecher und vier Mikrofone, etwa zur Spracherkennung und -ausgabe. Gesteuert wird der Roboter ĂĽber eine CPU mit 8 Kernen. Optional und nur dem EDU-Modell vorbehalten ist die Roboter- und KI-Recheneinheit Jetson Orin mit 40 bis 100 Tops von Nvidia.
Für die nötige Energie sorgt eine Batterie mit nicht genannter Kapazität. Sie soll den Roboter etwa eine Stunde am Leben halten können. Das ist nicht besonders viel, sodass auch hier die Eignung des Roboters für Arbeiten infrage gestellt werden muss. Der G1 hat dagegen immerhin eine 9000-mAh-Batterie an Bord, die eine Betriebszeit von zwei Stunden ermöglicht.
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Der R1 ist bereits erhältlich und kann zunächst auf Anfrage geordert werden. Der Preis der Basisvariante beträgt 5900 Dollar, den Preis für die EDU-Variante erteilt Unitree auf Nachfrage. Wann der R1 ausgeliefert wird, ist unklar.
(olb)