KI-Update: GPT-5, Google-Shopping, Bias in der KI, Unitree R1

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

OpenAI bereitet für August den Start von GPT-5 vor. Das neue Flaggschiff-Modell vereint erstmals die klassische GPT-Serie mit der auf logisches Denken spezialisierten o-Serie. Statt zwischen verschiedenen Modellen wechseln zu müssen, entscheidet GPT-5 selbst, ob eine Anfrage einfache Antworten oder tieferes Nachdenken erfordert.

Besonders beim Programmieren soll GPT-5 deutliche Fortschritte zeigen- vor allem bei Änderungen in großen, unübersichtlichen Codebasen. Diese Verbesserung ist strategisch wichtig: OpenAI sieht automatisierte Programmierung als Schlüssel zur künstlichen allgemeinen Intelligenz und hofft, verlorene Marktanteile zurückzugewinnen.

Google Shopping erhält KI-Funktionen, die das Online-Einkaufserlebnis grundlegend verändern könnten. Nutzer in den USA können bereits eigene Fotos hochladen, um darauf "Milliarden Kleidungsstücke" virtuell anzuprobieren- ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem vor zwei Jahren vorgestellten diffusionsbasierten Modell mit begrenzter Auswahl.

Zusätzlich führt Google ein Preistracking-System ein, das Nutzer benachrichtigt, wenn gewünschte Artikel zu einem festgelegten Preis verfügbar sind. Ab Herbst soll ein AI Mode als Stilberater fungieren und passende Accessoires zu vorhandenen Kleidungsstücken vorschlagen - inklusive direkter Kauflinks.

Microsoft bringt seine KI-Suche Recall nach Europa. Die Funktion, die alle paar Sekunden Screenshots anfertigt und diese durchsuchbar macht, wurde nach Sicherheitsbedenken überarbeitet. Die europäische Version enthält eine Export-Funktion, um den Anforderungen des Digital Markets Act zu entsprechen.

Microsoft betont, dass alle Daten lokal bleiben und sensible Informationen automatisch gefiltert werden. Die Funktion muss aktiv vom Nutzer eingeschaltet werden. Dennoch bleiben Vorbehalte: Der Browser Brave deaktiviert Recall standardmäßig, Signal blockiert die Screenshots komplett.

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Microsoft vollzieht einen grundlegenden Strategiewechsel. CEO Satya Nadella kündigte an, das Unternehmen von einer "Softwarefabrik" zu einer "Intelligenz-Engine" umzubauen. Künftig soll jeder Mensch einen persönlichen KI-Forscher, -Analysten oder Coding-Agenten zur Verfügung haben.

Diese Transformation fordert ihren Tribut: Trotz hervorragender Geschäftszahlen strich Microsoft rund 15.000 Stellen. Nadella sieht darin Teil eines umfassenden Strukturwandels in einer Branche, die "keinen Franchise-Wert" mehr kenne - bemerkenswert für ein Unternehmen, das mit Windows und Office einst das Paradebeispiel eines geschützten Software-Franchises war.

Podcast: KI-Update
KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Alibaba hat mit Qwen3-Coder ein beeindruckendes KI-Modell für Programmieraufgaben vorgestellt. Mit einem Kontextfenster von bis zu 256.000 Token und Training mit 7,5 Billionen Token erreicht es Spitzenleistungen unter Open-Source-Modellen.

In einigen Nutzertests schlug das Modell sogar Claude Sonnet 4 von Anthropic, das zu den am häufigsten genutzten kommerziellen Modellen für Coding gehört. Code und Gewichte sind auf GitHub und Hugging Face frei verfügbar.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat ein Whitepaper zu Verzerrungen in KI-Systemen veröffentlicht. Solche Bias können nicht nur zu Diskriminierung führen, sondern auch Cybersicherheitsrisiken darstellen. Das BSI kategorisiert verschiedene Bias-Arten - von historischen über Repräsentations- bis zu Evaluations-Verzerrungen.

Das Papier beschreibt Methoden zur Erkennung von Ungleichbehandlungen, darunter statistische Paritäts- und demografische Paritätstests. Besonders problematisch: Wenn KI-Systeme vorhersagbar falsch reagieren, können Angreifer diese Schwachstellen gezielt ausnutzen.

Unitree bringt mit dem R1 einen humanoiden Roboter für nur 5.900 US-Dollar auf den Markt - deutlich günstiger als der bisherige Einstiegsroboter G1 (ab 16.000 Dollar). Der 1,2 Meter große R1 verfügt über 23 Freiheitsgrade, hat in der Basisversion jedoch keine beweglichen Hände und nur eine Kamera zur Objekterkennung.

Die teurere Edu-Variante bietet optional bewegliche Finger, stärkere Arme (3 kg statt 2 kg Traglast) und kann mit NVIDIAs Jetson Orin Recheneinheit ausgestattet werden. Die Batterie hält allerdings nur eine Stunde. Der Liefertermin steht noch nicht fest.

(mali)