AI6: Tesla lässt Samsung Chips im Wert von 16,5 Milliarden US-Dollar herstellen

Samsungs Chipsparte kann endlich wieder einen großen Auftrag verzeichnen. Tesla lässt dort den AI6-Prozessor fertigen.

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Silizium-Wafer in der Produktion

(Bild: Superstar / Shutterstock)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Tesla will seinen übernächsten Automotive-Prozessor AI6 von Samsung herstellen lassen. Der Fertigungsvertrag hat einen Wert von etwa 16,5 Milliarden US-Dollar über eine Spanne von mehreren Jahren. Bis es losgeht, dauert es allerdings noch.

Samsung meldete den Vertrag zunächst an die südkoreanischen Behörden, ohne den Kunden zu nennen. Die Meldung ist aufgrund des hohen Geldwerts notwendig. Tesla-Chef Elon Musk bestätigte daraufhin, dass Samsung den AI6 herstellen wird. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet anhand mehrerer Quellen, dass Musk damit den 16,5-Milliarden-Dollar-Vertrag meint.

Der AI6 wird Teslas übernächster Prozessor für die Fahrassistenten der eigenen Autos und im Bestfall fürs komplett autonome Fahren (Full Self-Driving, FSD). Die Fertigstellung des FSD verspricht Tesla bereits seit einigen Jahren.

Aktuell produziert Samsung den AI4 – ursprünglich als Hardware 4 beziehungsweise HW4 angekündigt – mit 4-Nanometer-Technik. Mit dem kommenden AI5 wechselt Tesla erst einmal zum weltweit größten Chipauftragsfertiger TSMC.

Der Chip wird mit 3-Nanometer-Technik erwartet. Das erklärt, warum TSMC ihn laut Musk erst in Taiwan und dann im neuen Arizona-Halbleiterwerk herstellen wird. TSMC führt neue Fertigungsprozesse in den USA nur verzögert ein. Zuletzt bestätigte Musk in einer Analystenkonferenz, dass Tesla die Serienproduktion des AI5 um ein Jahr verschiebt. Sie soll nach aktuellem Stand erst Ende 2026 oder Anfang 2027 beginnen.

Der AI6 ist daher erst ab 2029 zu erwarten. Laut Samsung reicht das Abkommen mit Tesla vorerst bis Ende 2033. 2-nm-Fertigungstechnik oder noch moderner erscheint da wahrscheinlich.

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Für Samsung ist das die erste große Kundenankündigung seit Jahren. Für die 3-nm-Generation etwa hat die Firma nie einen prestigeträchtigen Abnehmer vermeldet. Samsungs Chipfertigungssparte galt lange als unzuverlässig, unter anderem angeblich wegen einer zu geringen Chipausbeute in der Produktion. TSMC erhöht derweil die Preise, was das Kundeninteresse an Samsung wieder erhöht.

Samsung soll Tesla beziehungsweise speziell Musk derweil einen hohen Handlungsspielraum gewähren. Musk schreibt auf X, dass Tesla bei der "Produktionseffizienz" aushelfen soll. "Ich werde die Produktionslinie selbst betreten, um den Fortschritt zu beschleunigen", inszeniert sich Musk.

Samsung wird den AI6 im neuen texanischen Halbleiterwerk in Taylor fertigen. An dem verzögerten Ausbau dürfte das nicht viel ändern, da die Produktion Jahre in der Zukunft liegt.

(mma)