Blackberry-Verbot auch in Saudi-Arabien

Die Mobilfunkanbieter wurden aufgefordert, den Messenger-Dienst des kanadischen Blackberry-Herstellers RIM zu blockieren, da bestimmte behördliche Anforderungen nicht erfüllt worden seien.

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Von
  • dpa

In Saudi-Arabien sollen die als abhörsicher geltenden verschlüsselten Dienste der Blackberry-Smartphones noch in dieser Woche verboten werden. Das teilten die Behörden des Landes am Dienstag mit. Nach Angaben der saudischen Kommission für Kommunikation und Informationstechnologie wurden die Mobilfunkanbieter aufgefordert, den Messenger-Dienst des kanadischen Blackberry-Herstellers Research in Motion (RIM) zu blockieren, da bestimmte behördliche Anforderungen nicht erfüllt worden seien. Weitere Angaben wurden nicht gemacht. Auch wurde nicht mitgeteilt, welche Dienste genau betroffen sind.

Ein solches Verbot hatte sich bereits in den vergangenen Tagen abgezeichnet, nachdem auch die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) angekündigt hatten, die verschlüsselte Kommunikation über die Blackberrys ab Oktober zu verbieten. Die Länder sehen durch die abhörsichere Kommunikation ihre nationale Sicherheit bedroht.

Auch Indien hatte Sicherheitsbedenken angemeldet. Wie indische Medien am Dienstag berichteten, wolle RIM den Sicherheitsbehörden des Landes deshalb Einblick in den E-Mail-Verkehr seiner Privatkunden gewähren. Nach massivem Druck sollen indische Behörden nun 15 Tage lang die E-Mail-Kommunikation überwachen dürfen. RIM beeilte sich aber, dem zu widersprechen: "Wir dementieren die Meldung, dass wir der indischen oder anderen Regierungen Einblicke in die Kommunikation unserer Kunden geben", erklärte ein Firmensprecher gegenüber der FAZ.

Die mobile Kommunikation inklusive E-Mail-Verkehr läuft bei den Blackberrys, wird etwa von Unternehmen der BlackBerry Enterprise Service (BES) eingesetzt, verschlüsselt über Server im jeweiligen Ausland. Was einerseits wesentlich zum Erfolgsrezept vor allem bei Unternehmenskunden gehört, wird in wichtigen Märkten zunehmend zum Stein des Anstoßes. Die VAE wie auch Indien monieren, dass sie sich selbst bei Verdacht von kriminellen oder terroristischen Aktionen keinen Einblick in die Kommunikation verschaffen können. (anw)