Gaming: Fast jedes PC-Spiel wird als Download gekauft

Videospiele werden immer häufiger auf dem digitalen Vertriebsweg gekauft. Darüber berichtet der Branchenverband game auf Basis von Yougov-Zahlen. Demnach wurden 2024 68 Prozent aller in Deutschland gekauften Spiele als Download erworben. Im Vergleich zu 2023 ist das eine Steigerung von 8 Prozent, schreibt der Branchenverband.

Die Verteilung zwischen Downloads und Datenträgern hängt dabei stark von der Plattform ab: Auf PCs sind Digitalversion von Videospielen klar vorne: Hier werden laut game 99 Prozent aller gekauften Spiele als Download erworben. Dieser Wert ist seit Jahren extrem hoch – 2023 waren es laut game 98 Prozent, 2022 97 Prozent. Auf Konsolen haben Disc-Versionen derweil noch knapp die Nase vorn: 56 Prozent werden auf Playstation, Xbox und Switch noch auf Datenträger gekauft. 2023 waren es noch 60 Prozent.

Gründe für die weiterhin steigende Verbreitung von Spiele-Downloads gibt es mehrere. Ausreichende Internetversorgung für den Download stellt für die meisten Menschen kein Problem mehr dar. Zudem hat man bei vielen Titeln schlicht keine Wahl mehr: Die vor allem auf PCs beliebten Indie-Games gibt es in der Regel nicht auf Disc. Aber selbst höchst erfolgreiche Blockbuster-Spiele erscheinen nicht mehr gesichert auf Datenträger: "Baldur's Gate 3" zum Beispiel, das Spiel des Jahres 2023, wurde lange nur digital verkauft. Erst später folgte eine Sammleredition auf Disc.

Auch auf Spielkonsolen werden Datenträger aufs Abstellgleis gestellt: Konsolen wie die PS5 Pro und die Xbox Series S kommen ohne Laufwerk auf den Markt. Für die Hersteller hat das den Vorteil, mehr Kontrolle über den Marktplatz zu haben: Im eigenen Digital-Store können Sony und Microsoft nicht nur mitbestimmen, sondern auch mitverdienen. Entwickler, die dort ihre Spiele verkaufen, müssen eine Provision an die Plattformbetreiber abtreten. In PCs sind Disc-Laufwerke längst eine Seltenheit.

"Im Vergleich zum klassischen Datenträger im Handel ist der Download für viele ein besonders einfacher Weg, Games zu erwerben. Der Trend des exklusiven digitalen Vertriebs – ob von Indie-Spielen, Blockbuster-Titeln oder den immer beliebteren Spielen im Early Access – treibt die Popularität der Downloads weiter an“, kommentiert game-Geschäftsführer Felix Falk die Zahlen. "Gleichzeitig greifen die Spielenden vor allem bei Konsolen-Games zu Datenträgern, da diese etwa als Erweiterung der Spielesammlung im Regal oder durch limitierte Sondereditionen nach wie vor besonders beliebt sind."

Die Entscheidung zwischen Datenträger und Download bleibt auch eine Generationenfrage: Junge Spieler zwischen 20 und 29 Jahren kaufen nur 23 Prozent ihrer Spiele auf Datenträger. Menschen zwischen 50 und 59 Jahren bevorzugen den Download dagegen nur knapp: Sie kaufen noch 47 Prozent ihrer Spiele auf einem Datenträger.

Die game-Erhebung basiert auf Marktdaten von YouGov, Nielsen und Sensor Tower. Für die Zahlen wurden unter anderem 25.000 Deutsche zu ihrem Einkaufsverhalten befragt. Zudem flossen Daten aus einem Handelspanel in die Auswertung ein.