Mittwoch: Cyberangriff auf Telco-Konzern Orange, Ankers Verzicht auf 3D-Drucker

IT-Einbruch ohne Datenverlust + Ankers UV- statt 3D-Druck + YouTube mit KI-Alterskontrolle + Gematik mit mehr Datenschutz + MIDI-Keyboard im Test + Bit-Rauschen

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Ein geöffnetes Frühstücksei neben Toast und Orangen; Mittwoch: Orange-Attacke, Anker-Drucker, YouTube-Alterskontrolle, Gematik-Upgrade, MIDI-Keyboard & Bit-Rauschen

(Bild: Olga Miltsova/Shutterstock.com)

Lesezeit: 8 Min.

Das Telekommunikationsunternehmen Orange ist Opfer eines IT-Angriffs, der Betriebsstörungen überwiegend in Frankreich verursacht. Die Systeme sollen im Laufe des heutigen Tages wieder verfügbar sein. Nähere Angaben zu dem Cyberangriff verweigert der französische Netzbetreiber, aber Kundendaten sollen nicht abgeflossen sein. Derweil hat Anker den Vertrieb von 3D-Druckern eingestellt. Denn viele für die Produktion dieser 3D-Drucker wichtige Komponenten seien nicht mehr zu bekommen. Neu ins Sortiment kommt ein UV-Drucker für Reliefs. Dieser kann jedoch nur neue Relief-Oberflächen auf vorhandenen Dingen anbringen und ist teurer als die 3D-Drucker Ankers. In den USA wird YouTube bald das Alter der User automatisch abschätzen und bei Jugendlichen entsprechende Restriktionen einschalten. Das soll maschinelles Lernen ermöglichen, wobei sich die KI auf das Nutzerverhalten stützt. Nach erfolgreichem Test in Nordamerika soll die automatische Alterseinschätzung auch in andere Regionen kommen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

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Am Donnerstag hat die Orange-Tochter Orange Cyberdefense die Übernahme des schweizerischen Mitbewerbers Ensec verkündet; einen Tag später hat Orange einen erfolgreichen IT-Angriff auf die eigene Infrastruktur bemerkt. Als Reaktion hat der französische Telecom-Konzern infizierte Bereiche isoliert, was Störungen bei "bestimmten Management-Diensten und Plattformen für einige unserer Geschäftskunden sowie einigen Diensten für Verbraucher, vorwiegend in Frankreich" verursache. Bis Mittwochvormittag sollen wieder alle Systeme laufen. Derzeit gibt es laut Unternehmen keine Anzeichen, dass irgendwelche internen Daten oder Kundendaten ausgeleitet worden sind. Details zu dem Cyberangriff nennt Orange jedoch nicht: IT-Einbruch bei Telecom-Konzern Orange.

Der chinesische Anbieter Anker verkauft keine 3D-Drucker mehr. Sowohl der AnkerMake M5 als auch der kleinere AnkerMake M5C sind nicht mehr im Sortiment. Auch manche Ersatzteile liefert Anker nicht mehr. Was noch verfügbar ist, könnten Restbestände sein. Anker begründet diesen Schritt mit Lieferproblemen. Wesentliche Teile seien nicht zu bekommen, daher könne Anker die Geräte nicht mehr herstellen. Neue Modelle, die diese Mangelware nicht benötigen, sind jedoch nicht in Sicht. Dafür versucht Anker es unter der Marke EufyMake mit einem UV-Drucker für das Aufbringen von Reliefs. Das Gerät kann keine 3D-Objekte herstellen, sondern beschränkt sich auf das Aufbringen von Texturen auf bereits vorhandene Dinge, die aus fast beliebigem Festmaterial sein können: Anker verkauft keine 3D-Drucker mehr, dafür UV-Drucker.

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YouTube wird in Kürze beginnen, das Alter der Nutzer mithilfe maschinellem Lernen automatisch einzuschätzen, um Kinder und Jugendliche zu erkennen und die jeweiligen Schutzmaßnahmen zu aktivieren. Sollte ein Anwender fälschlich als minderjährig erkannt werden, kann sich dieser gegenüber YouTube entsprechend ausweisen. Die automatische Alterseinschätzung wird in den USA anhand eines begrenzten Nutzerkreises getestet und soll später auf weitere Regionen ausgedehnt werden. Ziel ist, Minderjährige vor unangemessenen Internet-Inhalten zu schützen. Denn etliche Nutzer melden sich etwa bei YouTube mit dem falschen Geburtsdatum an. Denn wer sich nicht bei YouTube anmeldet, bekommt nicht alle Videos zu sehen. Es geht um Jugendschutz: YouTube will das Alter der Nutzer mit maschinellem Lernen erkennen.

Datenschutz ist der Grund für den Auftrag zur Umsetzung "der zentralen Zero-Trust-Software-Komponenten" für die Zero-Trust-Architektur der TI 2.0, den die für die Digitalisierung des Gesundheitswesens zuständige Gematik an EY Consulting vergibt. Damit wird ein Sicherheitsansatz verfolgt, bei dem grundsätzlich kein Zugriff auf Systeme und Daten als vertrauenswürdig gilt – auch nicht aus dem eigenen Netzwerk heraus, gemäß dem Motto "Vertraue niemandem, prüfe alles". Entstehen soll eine robustere, flexiblere und nutzerfreundlichere TI (Telematikinfrastruktur), die den hohen Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit im deutschen Gesundheitswesen gerecht wird: Gematik setzt bei Gesundheits-Sicherheit auf Zero Trust, beauftragt EY mit TI 2.0.

MIDI-Keyboards zur Steuerung einer Digital Audio Workstation (DAW) und von Software-Synthesizern hat nahezu jeder namhafte Hersteller im Programm. M-VAVE hat jüngst das SMK-37 Pro auf den Markt geworfen, das sich von der Masse absetzen soll. Es ist mit einem Straßenpreis von etwa 70 Euro geradezu billig. Es punktet zudem mit einer ausufernden Liste an Funktionen. Obendrauf haben die Entwickler eine DX7-Emulation gepackt, die etwa die tausenden frei verfügbaren Patches für den FM-Synthesizer-Klassiker Yamahas nutzen kann. So ein Keyboard kann dann nicht nur eine DAW oder andere Instrumente ansteuern, sondern stellt selbst einen vollwertigen Synthesizer dar. Allerdings ist die MIDI-Einrichtung kompliziert und viele Features nur eingeschränkt nutzbar: Günstiges MIDI-Keyboard mit vielen Features und DX7-Emulation.

Mobilfunk-Modems sind beeindruckende Chips, die jedoch wenig Aufmerksamkeit bekommen. Dabei besitzen über 80 Prozent der Bevölkerung mindestens eines, weil sie in jedem Smartphone stecken. Aber wie funktioniert ein solches Modem überhaupt, wieso gibt es nur ganz wenige Hersteller und wieso will Apple unbedingt eigene Modems entwickeln? Darüber und wieso Modems so komplex und wichtig sind, besprechen die c’t-Redakteure Christof Windeck und Carsten Spille in Folge 2025/16 vom Bit-Rauschen, dem Prozessor-Podcast: unterschätzte Smartphone-Modems.

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