Meta steigert Umsatz und Gewinne weiter, baut auf persönliche Superintelligenz
Dank Werbung wachsen die Einnahmen des Facebook-Konzerns schier unaufhörlich. Zuckerberg verspricht persönliche Superintelligenz für alle. Die Aktie springt.
(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)
Meta Platforms hat in den vergangenen drei Monaten mehr eingenommen und verdient als Beobachter erwartet hatten. Da auch der Ausblick über externen Prognosen liegt, macht der Aktienkurs des Facebook-Konzerns einen kleinen Sprung. Die weiter steigenden Werbeeinnahmen finanzieren künftig nicht nur das weiterhin tief defizitäre Metaverse, sondern auch den Aufbau von persönlicher Superintelligenz für alle, wie Konzernchef Mark Zuckerberg es nennt.
Dazu hat Meta zuvor bereits 14,3 Milliarden US-Dollar in 49 Prozent von Scale AI investiert. Dessen bisheriger CEO Alexandr Wang ĂĽbernimmt dabei ein neues KI-Team bei Meta und berichtet direkt an Mark Zuckerberg. Dieses "Superintelligence Labs" genannte KI-Team wurde zuletzt weiter ausgebaut, denn weitere KI-Experten haben den Arbeitgeber gewechselt und haben sich Meta und Wang angeschlossen. Die KI-Talente wurden von OpenAI, Anthropic, Apple und Safe Superintelligence abgeworben. Das dĂĽrfte einiges gekostet haben.
Doch Meta Platforms kann es sich angesichts der jüngsten Geschäftsergebnisse leisten. Im Ende Juni abgeschlossenen zweiten Quartal hat Meta den Umsatz im Jahresabstand um 22 Prozent auf 47,5 Milliarden US-Dollar gesteigert, was deutlich über den von Marktbeobachtern erwarteten 44,8 Milliarden Dollar liegt. Zwar sind die Kosten und Ausgaben zuletzt ebenfalls gestiegen, aber nur um 12 Prozent auf 27,1 Milliarden Dollar. Deshalb konnte der Facebook-Konzern das Betriebsergebnis gegenüber dem Vorjahr sogar um 38 Prozent auf 20,4 Milliarden Dollar steigern. Unter dem Strich verbleibt ein Nettogewinn von 18,4 Milliarden Dollar. Das sind ebenfalls 38 Prozent mehr als im Vorjahr.
Werbung finanziert auch Metaverse-Entwicklung
Die Einnahmen durch Werbung stellen weiterhin den allergrößten Teil des Umsatzes dar, nämlich 98 Prozent. Diese sind gegenüber 2024 um 22 Prozent auf 46,6 Milliarden Dollar gestiegen. Die Wall Street hatte hier laut CNBC mit 43,97 Milliarden Dollar gerechnet. Da die Zahl der täglich aktiven Nutzer der Meta-Plattformen wie Facebook, Instagram und WhatsApp zuletzt um nur noch 6 Prozent gewachsen ist, hat der Konzern erneut mehr Werbung eingeblendet (plus 11 Prozent) und diese auch noch teurer verkauft (plus 9 Prozent).
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Zu den größten Kostenfaktoren Metas zählen die Gehälter der Mitarbeiter. Ende Juni beschäftigte der Konzern 75.945 Menschen, 7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Reality Labs verschlingen allerdings ebenfalls weiter Milliarden. Hier werden das Metaverse und Virtual-Reality-Produkte entwickelt, sowohl Hardware als auch Software. Diese Abteilung hat im vergangenen Quartal den Umsatz zwar um 5 Prozent auf 370 Millionen Dollar erhöht, aber der Betriebsverlust ist ebenfalls gestiegen, nämlich um 1 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar. Das hat den Betriebsgewinn des Konzerns insgesamt um 18 Prozent gedrückt.
Positiver Ausblick erfreut Anleger
Für das aktuell laufende dritte Quartal erwartet Meta-Finanzchefin Susan Li einen Konzernumsatz zwischen 47,5 und 50,5 Milliarden Dollar. Das wären 17 bis 24 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, als Meta ein Rekordquartal meldete. Die Börse hatte mit einer Prognose von 46,14 Milliarden Dollar gerechnet, sodass Anleger aktiv wurden. Die Aktie von Meta Platforms hat im nachbörslichen Handel um 11,5 Prozent angezogen.
(fds)