Australiens erste orbitale Rakete crasht kurz nach dem Start
Der Start der ersten Orbital-Rakete Australiens endete mit einem Absturz. Das Weltraumunternehmen Gilmour Space verzeichnet das trotzdem als Erfolg.
Die Rakete von Gilmour Space driftet seitlich von der Startrampe.
(Bild: Screenshot/Gilmour Space)
Der erste Start einer orbitalen Rakete aus heimischer Produktion in Australien ist gescheitert. Die von Gilmour Space entwickelte und hergestellte Rakete fĂĽr die Erdumlaufbahn ist am Dienstag kurz nach ihrem Abheben auf dem Bowen Orbital Spaceport an der KĂĽste Queenslands abgestĂĽrzt. Die genaue Ursache ist unklar.
Gerade einmal 14 Sekunden dauerte der Flug der australischen Eris-Rakete im "TestFlight1", die erste Rakete, die von dem australischen Weltraumunternehmen Gilmour Space gebaut worden war. Die Rakete verlor kurz nach dem Start an Schub, driftete zur Seite und stürzte auf die Erde. Verletzt wurde dabei niemand. Es habe auch keine schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt gegeben, heißt es von Gilmour Space. Insgesamt waren die Raketenmotoren 23 Sekunden lang in Betrieb. Ein Video von dem missglückten Start hat Gilmour Space in einer Mitteilung veröffentlicht.
Die Ursache soll nun untersucht werden. Möglicherweise handelt es sich auch um eine Kombination mehrerer Umstände, denn dies ist erst der erste komplette Test der Eris-Rakete, ihrer Antriebs- und Kontrollsysteme sowie der Startrampe des Weltraumbahnhofs. Daher kam der Absturz auch nicht ganz unerwartet. Denn nur selten gelingt der allererste Start einer Weltraumrakete. Gilmour Space selbst habe deshalb auch nicht mit einem vollen Erfolg der ersten Mission gerechnet.
Erstflug mit Teilerfolg
Gilmour Space sieht sich aber mit der Eris-Rakete auf einem guten Weg. Jede Sekunde des Fluges liefert wertvolle Daten, mit denen die Raketentechnik verbessert, optimiert und zuverlässiger gemacht werden kann. Bereits das Verlassen der Startrampe sei für das Raketenprogramm ein großer Erfolg. Vieles von dem, was gebaut wurde, habe funktioniert, schreibt Adam Gilmour, CEO von Gilmour Space in einer Erklärung.
Die Eris-Rakete ist 25 m hoch und soll eine Fracht mit einem Gewicht von 215 kg in eine Erdumlaufbahn befördern können.
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Eigentlich war der Start der Rakete bereits für März 2025 angesetzt worden. Der Flug musste jedoch verschoben werden, weil der tropische Wirbelsturm "Alfred" dem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung machte. Es folgten weitere Verzögerungen, die durch technische Probleme ausgelöst wurden. Zuletzt sollte der Start Ende Juni erfolgen, starke Winde verhinderten das jedoch.
Das australische Unternehmen Gilmour Space wurde 2015 von den beiden Brüdern Adam und James Gilmour gegründet. Ihr Ziel: Australien soll im Weltraumtransportgeschäft als wichtiger Akteur eine große Rolle spielen.
(olb)