Googles KI-Suche: Berichte über Traffic-Einbruch wegen "fehlerhafter Methoden"
Google verteidigt seine KI-Suche gegen Kritik. Berichte über massive Traffic-Verluste für Publisher basierten auf "fehlerhaften Methoden".
(Bild: Schager/Shutterstock.com)
Google verteidigt die Einführung seiner umstrittenen KI-Funktionen in der Suche und zeichnet in einem aktuellen Blog-Beitrag ein durchweg positives Bild. Demnach führen die "AI Overviews" nicht nur zu mehr, sondern auch zu komplexeren Suchanfragen. Nutzer würden die neuen Möglichkeiten annehmen und mehr suchen als je zuvor. Während das Unternehmen einräumt, dass bei einfachen Faktenabfragen – wie der nach dem nächsten Vollmond – ein Klick auf eine Webseite ausbleiben kann, sei dies bei tiefergehenden Fragen anders.
Laut Google dienen die KI-Zusammenfassungen als eine Art Orientierung, die Nutzer aber dazu anrege, für Details, Analysen oder zum Kauf auf die verlinkten Quellen zu klicken. Das Ergebnis seien "mehr Quality Clicks": Klicks von Nutzern, die sich nicht sofort wieder zurück zur Suche orientieren, sondern ein echtes Interesse am Inhalt der Webseite zeigen. Das gesamte organische Klickvolumen sei im Jahresvergleich "relativ stabil" geblieben. Berichte Dritter über dramatische Traffic-Rückgänge weist der Konzern als auf "fehlerhaften Methoden" oder "isolierten Beispielen" basierend zurück.
Publisher sehen "irreparablen wirtschaftlichen Schaden"
Weltweit berichten Webseitenbetreiber und Medienhäuser seit der Einführung der KI-Übersichten über teils massive Einbrüche des von Google kommenden Traffics. Der Grund liegt auf der Hand: Wenn die KI die Antwort direkt liefert, entfällt für viele Nutzer der Anreiz, die ursprüngliche Quelle zu besuchen. Dies führt zu sinkenden Besucherzahlen und bedroht das werbefinanzierte Geschäftsmodell vieler Online-Angebote.
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Die Kritik eskalierte mit der Einführung des noch weitreichenderen "AI Mode" in den USA, der die Suche in einen Chatbot verwandelt. Die News/Media Alliance (NMA), die fast 2000 US-Verleger vertritt, bezeichnete das Vorgehen, Inhalte ohne Vergütung für eigene Antworten zu nutzen, unmissverständlich als "die Definition von Diebstahl".
EU-Wettbewerbsbehörde eingeschaltet
Der Konflikt hat längst auch die regulatorische Ebene erreicht. Eine "Independent Publishers Alliance", unterstützt von Organisationen wie "Movement for an Open Web" und "Foxglove Legal", hat bei der EU-Wettbewerbsbehörde eine Beschwerde eingereicht. Der Vorwurf: Google missbrauche seine marktbeherrschende Stellung, um seine eigenen KI-Zusammenfassungen an die Spitze der Suchergebnisse zu setzen und die ursprünglichen Inhalteanbieter zu benachteiligen. Die Verleger fordern dringende Maßnahmen, um "irreparablen Schaden" abzuwenden.
(mack)