Schuldenlast: Kodak spricht von "substanziellen Zweifeln" an der eigenen Zukunft
Kodak muss in den nächsten Monaten mehr Geld zurückzahlen, als in der Kasse ist. Der geschichtsträchtige Konzern warnt deshalb jetzt, ist aber optimistisch.
(Bild: JHVEPhoto/Shutterstock.com)
Der traditionsreiche US-Konzern Kodak hat in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht darauf hingewiesen, dass es aufgrund von anstehenden Schuldenrückzahlungen "substanzielle Zweifel" daran gibt, ob die Geschäftstätigkeiten in den kommenden Monaten aufrechterhalten werden kann. Hintergrund sind anstehende Rückzahlungen von Schulden, die höher sind als die aktuell dafür verfügbaren Finanzmittel, heißt es in der Mitteilung an die Securites and Exchange Commission (SEC). Noch sei man aber zuversichtlich, die Verbindlichkeiten termingerecht bedienen zu können, versichert Kodak. Das Geld dafür soll aus Änderungen an den eigenen Rentenzahlungen kommen, über die man aber nicht die alleinige Kontrolle habe. Mehr Klarheit soll es aber Ende der Woche geben.
Vom Branchengiganten ins Nischendasein
Kodak blickt auf eine mehr als 130-jährige Geschichte zurück und war im 20. Jahrhundert einer der weltweit wichtigsten Hersteller von Ausrüstung für die Fotografie und vor allem auch von Kameras. Der Konzern hat entscheidend zur Etablierung der Fotografie als einer Beschäftigung der breiten Masse der Bevölkerung beigetragen. Über die Jahrzehnte war ein Gigant der Branche entstanden, der aber trotz eines frühen Einstiegs ins Geschäft mit Digitalfotos schließlich davon überrollt wurde. 2012 war der Konzern insolvent gegangen, konnte aber als Spezialist für digitalen Druck zurückkehren. Trotzdem führt das – mit Ausnahmen – seitdem weitestgehend ein Nischendasein.
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In der Mitteilung an die SEC verweist Kodak nun auch auf die Unsicherheiten, die mit den Zöllen der US-Regierung unter Donald Trump verbunden sind. Deren Auswirkungen untersuche die Firma noch. In seiner ersten Amtszeit hat der US-Präsident dem Konzern einen Kurssprung beschert, als er angekündigt hat, dass das Unternehmen mit staatlicher Unterstützung im Rahmen der Coronakrise in die Pharma-Produktion einsteigen soll. Erst vier Jahre später steht Kodak inzwischen vor der Fertigstellung einer Produktionsstätte für grundlegende Ausgangsmaterialien für die Pharmabranche, berichtet die Nachrichtenagentur AP. Die soll noch in diesem Jahr die Produktion aufnehmen.
(mho)