Blackberry-Sperre in Saudi-Arabien abgewendet
Research in Motion (RIM) und Saudi-Arabien einigen sich darauf, Server zur Überwachung des Datenverkehrs zu installieren
Eine angekündigte Sperre der Blackberry-Dienste in Saudi-Arabien ist im letzten Moment abgewendet worden. Der Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) habe eingewilligt, eigene Server im arabischen Königreich zu installieren, bestätigte ein Beamter der staatlichen saudischen Telekom-Behörde CITC . "Erste Tests sind bereits im Gange, fügte der Offizielle hinzu, der namentlich nicht genannt werden wollte.
Ursprünglich hatte Saudi-Arabien am letzten Dienstag angekündigt, die Blackberry-Dienste ab Freitag wegen Sicherheitsbedenken zu verbieten. Die Sperre blieb jedoch aus. Blackberry-Nutzer im arabischen Königreich berichteten, dass sie ihre Geräte lediglich zwischen 12.00 und 16.00 Uhr (Ortszeit) nicht verwenden konnten. Davor und danach hätten sie einwandfrei funktioniert. Die RIM-Managerin Frenny Bawa reiste zu Gesprächen mit den CITC-Verantwortlichen nach Riad.
Mit dem nun vereinbarten Aufbau von Servern vor Ort können die saudischen Behörden nach Ansicht von Experten auf den Datenfluss der Blackberry-Nutzer zugreifen, sofern dies im Zusammenhang mit Maßnahmen zur Terrorabwehr und -bekämpfung notwendig ist.
Die Smartphones gelten als abhörsicher und erregen deshalb generell den Argwohn autoritärer Regime. Vor knapp einer Woche hatten die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) angekündigt, die Blackberry- Dienste auf ihrem Staatsgebiet vom 11. Oktober an verbieten zu wollen. Auch in Indien steht der Blackberry-Hersteller RIM wegen der Verschlüsselung seiner Dienste unter Druck. Wie berichtet, will das kanadische Unternehmen dort Einsicht in den E-Mail-Verkehr seiner Privatkunden geben. (Mit Material der dpa) (ggo)