Google-CEO Schmidt: Mangelnde Reife für die "technologische Revolution"

Zur Eröffnung der Techonomy -Konferenz in Lake Tahoe forderte Googles Chairman und CEO Eric Schmidt den vollständigen Verzicht auf Anonymität im Netz.

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Von
  • André von Raison

Auf der auf der kalifornischen Seite des Lake Tahoe abgehaltenen Techonomy-Konferenz beschäftigten sich die Teilnehmer damit, wie Technologie das ökonomische Wachstum fördern kann. Google-Chef Eric Schmidt warnte in einer Podiumsdiskussion, die Gesellschaft sei grundsätzlich nicht auf die durch die technische Entwicklungen ausgelösten, kommenden Veränderungen vorbereitet. Früher hätten nur wenige Menschen Zugriff auf Informationen gehabt, heute könnten Milliarden Menschen große Teile des weltweiten Wissens in ihrer Muttersprache abrufen.

Derzeit würden die Menschen alle zwei Tage so viele Daten generieren, wie die gesamte Menschheit bis 2003 erzeugt habe. Und ein großer Teil davon seien Informationen von Benutzern über sich selbst. Wenn man genügend Informationen analysiere und verknüpfe, so lasse sich mit ein wenig künstlicher Intelligenz das Verhalten von Individuen vorhersagen. Die Verfügbarkeit von Informationen habe in vielen Bereichen zu mehr Komfort und durch Aufklärung auch zu sozialen Verbesserungen beigetragen, auf der Schattenseite aber auch Dinge wie Identitätsdiebstahl ermöglicht.

Laut Schmidt ist die Gesellschaft wegen der weitgehenden Anonymität im Internet derzeit nicht in der Lage, mit diesen benutzergetriebenen Entwicklung umzugehen. Seiner Meinung nach lässt sich der Missbrauch der technischen Möglichkeiten nur mit wesentlich mehr Transparenz und einem vollständigen Verzicht auf Anonymität verhindern. Die Nutzer müssten für ihre Aktivitäten im Netz auch verantwortlich gemacht werden können. In einer Welt asynchroner Bedrohungen sei es zu gefährlich, dass es keinen Weg gibt, Benutzer zu identifizieren, sagte Schmidt und forderte als Lösung eine Art DNS für Menschen. (avr)