HTC Vive Eagle: Neue KI-Brille mit ChatGPT, 12-MP-Kamera und Fotoübersetzung
HTC präsentiert mit der Vive Eagle eine Smart-Brille für Alltag und Reisen mit Kamera, Übersetzung und Sprachsteuerung im leichten Design.
HTC steigt mit der "Vive Eagle" in den Smartbrillen-Markt ein – vorerst allerdings nur in Taiwan.
(Bild: HTC Vive)
HTCs erste KI-Brille ohne Display setzt im Hinblick auf Design und Technik auf ähnliche Merkmale wie Meta bei den Ray-Ban Smart Glasses. Die Kernfeatures beinhalten Musikhören, KI-Sprachassistenz, Fotografie, Video und Fotoübersetzung. Direkte Konkurrenz für Meta entsteht zunächst allerdings nicht. HTC entwickelt die Vive Eagle in Zusammenarbeit mit Taiwan Mobile und 2020EYEhaus und will die Smart-Brille vorerst exklusiv in Taiwan veröffentlichen. Wann und ob HTC die Eagle auf westliche Märkte bringt, ist derzeit nicht bekannt.
KI-Assistent arbeitet mit ChatGPT und Gemini
Die smarten Funktionen der Eagle übernimmt HTCs proprietärer "Vive AI"-Sprachassistent, der auf KI-Plattformen wie OpenAIs ChatGPT und Google Gemini zugreift. Mit der integrierten 12-Megapixel-Ultraweitwinkelkamera sollen Fotos und Videos per Sprachbefehl aufgezeichnet werden. Ob das auch per Tastendruck über den Rahmen möglich ist, lässt HTC in der Pressemitteilung offen. Auch Details zur Videolänge oder unterstützten Formaten gibt es bisher nicht.
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Textinhalte erkennt die Vive Eagle in zwölf Sprachen direkt über die Kamera und kann sie in gesprochene Sprache übersetzen. Unterstützt werden unter anderem Deutsch, Englisch, Französisch, Japanisch und Arabisch. Eine zusätzliche Smartphone-App ist dazu nicht notwendig. Beim Thema Datenschutz hebt HTC hervor, dass sämtliche Nutzerdaten lokal gespeichert und nicht zum Training von KI-Modellen genutzt werden.
Selbst bei Zugriff auf Drittanbieter-KI bleiben die Daten laut Hersteller anonymisiert. Eine LED im Rahmen signalisiert, wenn Kameraaufnahmen laufen. Wird die Brille abgenommen oder das Licht verdeckt, stoppt die Aufnahme automatisch. Die Datenverschlüsselung erfolgt laut HTC nach AES-256-Standard.
Leicht, bunt und ausdauernd
HTC zeigt die Vive Eagle in vier leicht transparenten Braun-, Rot-, Grau- und Schwarztönen. Das Design erinnert dabei ebenfalls stark an die Wayfarer-Brillen aus dem Hause Ray-Ban. LED und Kamera sitzen an den äußeren Rändern. Zum Start sollen in dem 49-Gramm-leichten Rahmen getönte Zeiss-Sonnenbrillengläser mit UV-Schutz sitzen. Von Korrekturgläsern ist nicht die Rede.
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Der Akku mit 235 mAh ermöglicht laut HTC bis zu 4,5 Stunden bei andauernder Musikwiedergabe und bis zu 36 Stunden Standby. Wie lange der Akku bei laufender Videoaufzeichnung hält, muss sich zeigen. Per magnetischem Schnellladen sollen immerhin 50 Prozent der Akkuleistung in nur zehn Minuten aufgeladen werden. Eine Pass-Through-Funktion erlaubt zudem das Laden via Powerbank oder Smartphone.
Vive Eagle kann ab sofort über die HTC-Website vorbestellt werden. Der Preis beträgt 15.600 Taiwan-Dollar, was ungefähr 450 Euro entspricht.
HTC hat uns nach Erscheinen des Artikels über folgende Änderungen der finalen Spezifikationen informiert: Die Akkulaufzeit soll bis zu 36 Stunden im Standby und 4,5 Stunden bei kontinuierlicher Musikwiedergabe andauern. Zuvor sprach HTC zudem von "6 Stunden Nutzungsdauer". Diese Angabe ist nun gestrichen. Die zuvor im Artikel genannte "Echtzeitübersetzung" wird jetzt als reine "Fotoübersetzung" beworben. Wie lange die smarte Brille für die Übersetzung benötigt, bleibt also vorerst offen.
(joe)