Airbus gibt Microsoft vor dem EU-Gericht ĂĽberraschend Aufwind

Airbus will als Zeuge Microsofts auftreten und an seinem Beispiel darlegen, wie ein europäisches Unternehmen durch die Entscheidung der EU-Kommission im Wettbwerbsverfahren gegen Microsoft geschädigt werde.

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Von
  • Torge Löding

Für manche Firmen kommt eben doch alles Gute von oben: Der Flugzeugbauer Airbus unterstützt Microsoft in dessen Verfahren gegen die Auflagen der EU-Kommission. Airbus werde als Zeuge Microsofts auftreten und an seinem Beispiel darlegen, wie ein europäisches Unternehmen durch eine Kommissionsentscheidung geschädigt werde, berichtet die Financial Times.

Die Unterstützung durch Airbus kommt auch deshalb überraschend, weil der Flugzeugspezialist ansonsten ein gutes Verhältnis zu den EU-Gremien pflegt. Nachdem kürzlich ein Urteil gesprochen wurde, das Airbus und den Konkurrenten Boing bei seinen Service-Angeboten einschränkt, scheint sich aber die Haltung des Konzerns geändert zu haben.

Microsoft führt die Klage gegen die von der EU-Kommission verhängten Sanktionen; unter anderem entschied die Kommission, dass Microsoft wegen Wettbewerbsverstößen ein Rekordbußgeld in Höhe von 497,2 Millionen Euro zahlen müsse. Die EU-Kommission hatte im März entschieden, Microsoft wegen Verstoßes gegen das EU-Wettbewerbsrecht zu belangen. Zur Begründung hieß es, dass die Kommission nach "gewissenhaften und umfangreichen Nachforschungen" sowie drei Beschwerden von Konkurrenten zu dem Schluss gekommen sei, dass der Konzern wegen "Missbrauchs seines Quasi-Monopols (Artikel 82 EG-Vertrag) bei PC-Betriebssystemen gegen die EG-Wettbewerbsregeln verstoßen" habe. Microsoft habe sein Monopol bei Desktop-Betriebssystemen nach Ansicht der EU-Kommission dazu genutzt, auch den Markt für kleinere Server für Arbeitsgruppen zu dominieren sowie eine führende Position bei Media-Playern zu erlangen. (tol)