SCO vs. Linux: Orientierung gesucht
SCO möchte eine bessere Aufschlüsselung aller AIX- und Dynix-Varianten, um effektiver nach angeblich illegal benutztem oder gar kopiertem Code fahnden zu können.
In der Auseinandersetzung zwischen IBM und der SCO Group um angeblich illegal nach Linux kopierten Quellcode hat die SCO Group einen Eilantrag gestellt. In einer vom Gericht anberaumten Konferenz sollen alle beteiligten Parteien völlig neue Termine aushandeln.
Der Eilantrag steht im Zusammenhang mit der letzten Anhörung vor Gericht, die am vergangenen Dienstag stattfand. Gemäß eines Berichts des lokalen Gerichtsreporters verlangte SCO in der Anhörung von IBM eine Überblickskarte im Sinne einer bessere Aufschlüsslung aller produzierten AIX- und Dynix-Versionen. Damit könne man effektiver nach dem illegal benutzten oder gar kopierten Code fahnden. Mit der Übergabe aller damals produzierten Versionen und Interimsversionen aus seinem Versionskontrollsystem CVS habe IBM die SCO-Group so mit Arbeit überhäuft, dass die kleine Firma in Gefahr laufe, ihre Arbeitskraftressourcen ausplündern zu müssen.
Der vor dem Hearing gestellte Eilantrag soll dementsprechend dafür sorgen, dass neue Fristen ausgehandelt werden. Außerdem soll der Antrag von IBM abgelehnt werden, den Fall mangels ausreichender Beweise einzustellen. Nun liegt es an Richter Kimball zu entscheiden, ob SCO seine Suche ressourcenschonend in angemessener Ruhe weiterführen kann. In der erwähnten Anhörung charakterisierte ein IBM-Anwalt das Vorgehen als "Code-Fischzug".
Zu den Entwicklungen im Streit zwischen SCO, IBM und der Open-Source-Gemeinde siehe den Artikel auf c't aktuell (mit chronologischer Linkliste zu Beiträgen auf heise online, aus Technology Review und der c't):
(Detlef Borchers) / (jk)