"Keeper": Leuchtturm-Puzzlespiel von Studio Ghibli und Salvador Dali inspiriert
Ein Leuchtturm, der auf vier Beinen durch eine Fantasy-Welt kraxelt: Die Idee für "Keeper" kam dem Entwicklungschef beim Wandern während der Coronapandemie.
(Bild: Double Fine)
"Keeper" erzählt die Geschichte eines Leuchtturms, der aus seinem Schlummer erwacht, durch eine Fantasy-Welt läuft und sich mit einem Vogel anfreundet. Das neue Spiel von Tim Schafers Studio Double Fine ist "schräg, aber entspannt", wie es die Entwickler selbst auf den Punkt bringen.
Am ehesten lässt sich "Keeper" als atmosphärisches Puzzle-Game beschreiben, wobei die Puzzle eher beiläufig beim Passieren der hübsch-bunten Spielwelt absolviert werden. Die Hauptfigur, der Leuchtturm, interagiert mit seiner Umgebung über einen Lichtstrahl. Zumindest in der von Double Fine gezeigten Demo liefen die Knobel-Aufgaben meistens darauf hinaus, Objekte mit unterschiedlicher Intensität anzustrahlen.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Die dynamische Kamera wird dabei automatisch gesteuert. Den rechten Stick beziehungsweise die Maus nutzt man stattdessen, um den Leuchtturm-Strahl zu kontrollieren. Zusätzlich kommandiert man noch den Vogel-Kumpanen durch die Gegend, um mit Hebeln, Drehreglern und Items zu interagieren.
Charme ĂĽber Herausforderung
Double Fine zeigt eine Stelle, an der ein Puzzle durch eine Reise in die Vergangenheit gelöst werden muss. Ein witziger Twist: Der Vogel kann in diesem Abschnitt nicht gesteuert werden, weil er sich zurück in ein Ei verwandelt. Das ist putzig, auch wenn das Puzzle für sich genommen nicht gerade herausfordernd ist.
"Wir wollen niemanden vor unlösbare Aufgaben stellen", erklärt James Spafford von Double Fine die Design-Philosophie. "Das Spiel will, dass man es auch zuende spielen kann." Im Mittelpunkt steht also nicht unbedingt die Knobelei, sondern eher die Atmosphäre.
Die wirkt bei der Demo gelungen. Der Leuchtturm stakst hübsch animiert durch abwechslungsreiche, farbenfrohe Fantasy-Panoramen. Damit sich "Keeper" nicht abnutzt und die verspielten Details ihren Charme verlieren, peilt Double Fine eine moderate Spielzeit von sechs bis acht Stunden an. Die Geschichte des Spiels wird wortlos erzählt.
Von Wanderungen und Ghibli-Filmen inspiriert
Die Idee für "Keeper" kam Chefentwickler Lee Petty während der Coronapandemie, als er viel alleine durch die Natur wanderte. Zu seinen weiteren Inspirationen zählt er surreale Gemälde wie die von Salvador Dali und Filme von Studio Ghibli – ein eigenwilliger und vielversprechender Cocktail an Einflüssen.
Videos by heise
"Keeper" ist das erste Spiel von Double Fine, das komplett unter der Schirmherrschaft von Microsoft entstanden ist. Der Tech-Riese kaufte das Studio von Tim Schafer ("Day of the Tentacle") 2019. Ohne diese Übernahme hätte es "Keeper" wohl nicht gegeben: Laut Spafford wurde das Spiel nämlich hauptsächlich für Microsofts Spieleabo entwickelt. Der Game Pass habe es Double Fine erlaubt, auch mit Spielen zu experimentieren, die nicht unbedingt massentauglich sind oder Verkaufsschlager-Potenzial haben.
PS5-Spieler und Nintendo-Fans gehen derweil leer aus: "Keeper" kommt am 17. Oktober ausschlieĂźlich fĂĽr PC und Xbox Series X/S in den Handel.
(dahe)