Apple: 99 Cent für einen Song derzeit nicht ausreichend

Apple-Manager Carsten Dierksen meint, unter anderem müsste die Mehrwertsteuer niedriger sein, damit sich der Online-Verkauf von Musikstücken für sein Unternehmen mehr lohne.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 573 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

"Die Kosten, die notwendig sind, um einen attraktiven Online-Store zu betreiben, sind momentan zu hoch, um bei 99 Cent eine attraktive Marge erzielen zu können." So äußert sich Carsten Dierksen, Managing Director iTunes Europa, in einem Interview mit dem Magazin Musikmarkt. Ein niedrigerer Preis werde dann realistisch, wenn "alle, einschließlich der Mehrwertsteuer" nachgeben würden. Offen bleibt, da in dem Interview nicht angesprochen, ob Apple an den eigenen Kosten für den Online-Dienst schrauben will. 99 Cent pro Song seien aber ein wichtiger Schritt, "um Freunde aus dem Lager der illegalen Downloadfront zu gewinnen", wird Dierksen weiter zitiert.

Die Vorteile des Online-Shops sieht der Apple-Manager, der den europäischen iTunes Music Store leitet, in der "nahtlosen Integration von Hard- und Software, der leichten Bedienbarkeit und dem ansprechenden Design". Der iPod sei "trendy". Modehersteller würden nun Accessoires für das Gerät anbieten, unter anderem Kleidung mit eingenähten iPod-Taschen. Als weitere Pluspunkte sieht Dierksen eine "leistungsfähige Suchmaschine, die Breite des gebotenen Contents, das schnelle und einfache Handling, die konstant hohe Audioqualität vom Vorhören bis zum Download und diverse Extras wie zum Beispiel öffentliche Anwender-Playlists und die Artwork zur individuellen Covergestaltung". Aber "jene Altersgruppe, die über wenig Geld, aber umso mehr Zeit verfügt, um sich ihre Musik illegal zu beschaffen", werde Apple nur schwer erreichen.

Auf die Frage, ob Dierksen Sony oder Microsoft als ernst zu nehmende Konkurrenten ansieht, meint der Apple-Manager ausweichend, der Wettbewerb werde zunächst dazu beitragen, den Markt für alle zu vergrößern. Die kürzlich gestartete Aktion des Konkurrenten RealNetworks, über den RealPlayer Music Store Stücke für jeweils 49 Cent anzubieten, bleibt in dem Interview unerwähnt. Mit der Aktion "Freedom of Choice" zielte der Streaming-Spezialist ohne Umschweife auf den iTunes Music Store. In der zweiten Septemberwoche sei im Rahmen der Aktion der einmillionste Song verkauft worden.

Siehe zum Thema auch:

Eine Auswertung der c't-Aktion 50 Cent und gut erscheint in c't 21/2004, die Montag kommender Woche am Kiosk liegt. (anw)