Apple schreibt schwarze Zahlen

Mit der Ankündigung eines Quartalsgewinns in Höhe von rund 81 Millionen Mark überraschte Apple Computer die Branche am Eröffnungstag der Macworld in San Francisco.

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Von
  • Christian Persson

Mit der Ankündigung eines Quartalsgewinns in Höhe von rund 81 Millionen Mark überraschte Apple Computer die Branche am Eröffnungstag der Macworld in San Francisco.

Bis zum Abschluß seiner Eröffnungsrede, die ansonsten kaum Überraschungen bot, sparte sich Interims-CEO Steve Jobs die Sensation auf. Er schien die Präsentation bereits beendet zu haben und das Podium verlassen zu wollen. Dann machte er mit der Bemerkung "Oh, eine Sache noch..." wieder kehrt und ließ die Bombe platzen.

Der Verkauf der neuen G3-Macintosh habe alle Erwartungen übertroffen, sagte Jobs. 80.000 Einheiten der neuen Modellreihe, die erst am 10. November vorgestellt worden war, habe Apple in dem Quartal verkaufen wollen. Mit mehr als 133.000 Stück liege der tatsächlich erreichte Absatz weit über dem gesteckten Ziel. Höhere Margen bei den neuen Modellen und die weitere Kostenreduzierung hätten außerdem zu der unerwarteten Profitabilität beigetragen. Den Quartalsumsatz gab Jobs mit umgerechnet 2,8 Milliarden Mark an. An der Börse hatte man allgemein mit einem Quartalsverlust in Höhe von rund 7 Millionen US-Dollar gerechnet. Apple hat im vergangenen Jahr über eine Milliarde Dollar Verlust gemacht und vor 15 Monaten zum letzten Mal einen Quartalsgewinn ausgewiesen.

Als zwei wesentliche Stützen des Erfolgs nannte der Apple-Chef den ebenfalls im November eingeführten Internet-Shop "The Apple Store" und das Konzept des "Shop im Shop" in Zusammenarbeit mit der großen Computer-Handelskette CompUSA. Der Internet-Shop gehöre jetzt zu den zehn größten E-Commerce-Projekten der Welt, sagte Jobs. Bei CompUSA sei der Umsatzanteil von Apple-Produkten von bisher 3 auf 14 Prozent gestiegen.

Jobs pries auch die blühende Partnerschaft mit Microsoft und wies mit sichtlichem Stolz auf die zur Macworld eingeführte Software-Suite Office 98 hin, die ihrem für Windows 95 angebotenen Pendant einige Neuerungen voraus hat. Er stellte das MacOS-Update 8.1 vor, das in etwa plangemäß im Februar auf den Markt kommt, und kündigte QuickTime 3.0 an, die neue Version von Apples Multimedia-Software, die auch unter Windows 95 zum Standard geworden ist.

Auf der Macworld werden insgesamt rund 50 Software-Neuvorstellungen für den Macintosh erwartet, darunter neue, schnellere Versionen der PC-Emulatoren von Insignia und Connectix. Außerdem gibt es interessante Hardware-Neuheiten, unter anderem G3-Prozessorkarten für die erste Power-Macintosh-Generation von 1994. c't berichtet ausführlich in Ausgabe 2/98. (cp)