Nokia Siemens Networks wegen Iran-Geschäft in den USA verklagt

Der Ausrüster muss sich wegen seiner Lieferung von Mobilfunknetzinfrastruktur an den Iran vor einem US-Gericht verantworten. Die Kläger werfen dem Unternehmen vor, mit Überwachungstechnik zur Verhaftung eines Journalisten beigetragen zu haben.

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Von
  • dpa

Der Telekom-Ausrüster Nokia Siemens Networks (NSN) muss sich wegen der Lieferung von Überwachungs-Technik an die iranische Regierung in den USA vor Gericht verantworten. Wie NSN- Sprecherin Riitta Mård am Dienstag der Nachrichtenagentur STT in Helsinki bestätigte, ist eine entsprechende Klage vor einem US-Gericht eingereicht worden. Sie wollte zu Einzelheiten nicht Stellung beziehen, weil ihr Unternehmen den genauen Text noch nicht kenne.

Die Anwaltskanzlei Moawad & Herischi im US- Bundesstaat Maryland erklärte zu der Klage, die Festnahme des Journalisten Isa Saharkhiz nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen 2009 sei das Resultat von Handy-Überwachung mit NSN-Ausrüstung. Der Oppositionelle sei danach gefoltert und auf andere Weise gequält worden.

Unter anderem die iranische Friedensnobelpreisträgerin Schirin Ebadi hatte NSN öffentlich kritisiert, weil mit der an Teheran gelieferten Ausrüstung Menschenrechtler und andere Personen im Iran überwacht werden könnten. Nokia Siemens Networks hat die seit längerem bekannten Vorwürfe stets zurückgewiesen und erklärt, es handele sich um weltweit angewandte Technik zur Kontrolle von Telefonverkehr. (vbr)