Dell verkauft Aruba-Produkte unter der eigenen Marke "PowerConnect-W"

Dell und der WLAN-Spezialist Aruba Networks haben ihr bestehendes Vertriebsabkommen erweitert. Dell wird demnach nicht nur Produkte von Aruba vertreiben, sondern auch das Marketing und die technische UnterstĂĽtzung der Komponenten ĂĽbernehmen. So will Dell mit den Kontrahenten HP und Cisco bei WLANs mithalten.

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Von
  • Evi Hierlmeier

Neben den Access-Points von Aruba Networks bietet Dell auch die WLAN-Controller und Managementlösung an.

(Bild: Aruba Networks)

Bisher waren die Access-Points, Wireless-LAN-Controller und Managementlösungen unter dem Markennamen Aruba bei Dell zu beziehen. Diesen Namen wirft der texanische Hersteller jetzt über Bord und bietet die WLAN-Palette von Aruba Networks unter der Marke "PowerConnect W" an. Damit will Dell seine Position im Bereich Enterprise-WLANs ausbauen. Auch den technischen Support der Aruba-Systeme übernimmt Dell und will bis Jahresende rund 2100 Mitarbeiter von Aruba auf diese Produkte schulen lassen.

Die Systeme von Aruba zielen ausschließlich auf Unternehmenskunden der "kleineren Sorte". Mit den Controllern, die Dell nun unter dem Namen "PowerConnect" anbietet, lassen sich bis zu mehrere 100 WLAN-Zugangsgeräte (Access-Points) verwalten. Die Systeme der PowerConnect-W-3000-Serie beispielsweise steuern zwischen 32 und 128 APs, die der 6000er-Reihe bis zu 512 Geräte. Auf kleinere Unternehmen mit 8 beziehungsweise 16 Access-Points zugeschnitten sind die beiden WLAN-Controller PowerConnect-W-600. Diese Geräte bieten bis zu 256 respektive 512 Usern einen WLAN-Zugang.

Dieser strategische Schachzug war dringend notwendig: Hewlett-Packard, einer der Erzrivalen von Dell, hat sich im August 2008 durch den Kauf von Colubris im Bereich Wireless-LANs verstärkt. Auch Colubris ist ein Spezialist für Funknetze, die auf Firmenkunden abzielen. HP hat die Produktreihe mittlerweile in seine Sparte HP Networking integriert und bietet seinen Vertriebspartner eine umfassende Palette von Systemen, mit denen sich drahtgebundene und drahtlose Netze aufbauen lassen.

Gleiches gilt für Cisco Systems. Der Marktführer im Bereich Netzwerktechnik hat mit der Serie "Aironet" WLAN-Access-Points für den Einsatz innerhalb von Gebäuden und im Freien im Angebot, plus drei WLAN-Controller (Reihe 2100, 4400 und 5500) für 25 bis 250 Access-Points, Controller-Module für Catalyst-Switches sowie Integrated-Services-Router und den Integrated-WLAN-Controller Catalyst 3750G.

Eine Übernahme des WLAN-Spezialisten scheint dagegen derzeit kein Thema für Dell zu sein, obwohl Dell durch das Abkommen zu dem mit Abstand wichtigsten Vertriebspartner für Aruba wird. Zudem wäre Aruba für Dell finanziell gesehen durchaus in Reichweite. Denn die WLAN-Firma fuhr im Geschäftsjahr 2009 (Ende: 31. Juli 2009) bei einem Umsatz von 199,3 Millionen Dollar einen Verlust von 23,4 Millionen Dollar ein. (map)