Unpünktliche Züge: Wie die Bahn Kapazität und Zuverlässigkeit steigern will

Wer mehr Züge einsetzen und die Pünktlichkeit erhöhen möchte, muss die Infrastruktur erweitern. Die Rolle der Hauptbahnhöfe darf man dabei nicht unterschätzen.

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Der Hauptbahnhof Franfurt am Main mit Gleisvorfeld

(Bild: Deutsche Bahn AG / Dominic Dupont)

Lesezeit: 21 Min.
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Die Freude ist groß: Der ICE nähert sich pünktlich seinem Zwischenziel, dem knappen Umstieg in den Regionalzug scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Doch dann stoppt der Zug wenige Hundert Meter vor dem Bahnhof. "Unsere Weiterfahrt verzögert sich um einige Minuten, da unser Gleis noch belegt ist", tönt es aus den Lautsprechern. Enttäuschung und Frust machen sich im Waggon breit, hier und da lassen sich Flüche in Richtung Bahn-Zentrale vernehmen. Eine Situation, die so oder so ähnlich im Jahr 2025 zum Alltag auf vielen wichtigen Verbindungen gehört. Der Grund: das Nadelöhr Hauptbahnhof.

Die großen Hauptbahnhöfe stellen die Knotenpunkte im deutschen Eisenbahnnetz dar. Viele Reisende steigen hier auf dem Weg ans Ziel um, eine zuverlässige Verknüpfung von Nah-, Regional- und Fernverkehr ist deshalb eine Grundvoraussetzung für zufriedene Kunden. Doch ebendieser wichtige Teil der Eisenbahninfrastruktur, der sich oftmals im Herzen von Großstädten befindet, kommt in der Diskussion über eine zuverlässigere Bahn und den Ausbau der Kapazität häufig zu kurz. Hier dominiert der Streit rund um Neubaustrecken wie zwischen Hamburg und Hannover oder Bielefeld und Hannover, die mehr Fahrten ermöglichen sollen und die überlasteten Bahnhöfe vor weitere Probleme stellen.

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  • Bis 2040 soll sich die Zahl der Zugreisenden einigen Prognosen zufolge verdoppeln. Das erfordert in den wichtigen Bahnhöfen Deutschlands deutlich mehr Platz für Züge und Menschen.
  • Mehrere große Hauptbahnhöfe erhalten in den kommenden Jahren zusätzliche Bahnsteigkanten – ober- und teilweise auch unterirdisch.
  • Kopfbahnhöfe entpuppen sich mehr und mehr als Engpässe – dennoch gibt es Vorschläge für derartige Neubauten.

Im Folgenden zeigen wir, warum Bahnhöfe für Verspätungen sorgen und mit welchen Mitteln die Deutsche Bahn dieses Problem reduzieren möchte. Dafür betrachten wir die Situation und Planung in verschiedenen Städten, darunter Hamburg, Hannover und Frankfurt/Main. Wichtig: Wir beschränken uns auf die Infrastruktur, für die die Bahn-Tochter DB InfraGo zuständig ist. Das gilt Stand 2024 für 5401 von insgesamt 5700 Personenbahnhöfe in Deutschland – jüngere Zahlen liegen im Oktober 2025 nicht vor. Auf rein für S-Bahnen vorgesehene Anlagen gehen wir nicht ein.

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