Datacenter Interconnects: Was beim Verbinden von Rechenzentren zu beachten ist
Das Koppeln eigener Rechenzentren über große Distanzen unterliegt hohen Anforderungen. Man muss spezielle optische Komponenten und Wellenlängen berücksichtigen.
- Benjamin Pfister
- Daniel Melzer
Unternehmen und Behörden denken immer öfter darüber nach, ihre IT-Dienste on Premises oder zumindest hybrid zu betreiben. Dazu trägt auch die Diskussion über digitale Souveränität bei. Viele möchten außerdem ihre digitale Resilienz erhöhen und bauen Zweit- oder Backup-Rechenzentren. Eine Folge: Die Anzahl der Rechenzentren steigt stetig. Der Betrieb eigener Rechenzentren und ihre Anbindung untereinander stellen jedoch hohe Anforderungen an Reichweite, Bandbreite und Latenz der Verbindungen. Der Artikel erläutert die Hintergründe und Besonderheiten optischer RZ-Verbindungen und der dafür relevanten optischen Komponenten.
Datacenter Interconnects (DCI) sind essenziell für die Zusammenschaltung von Rechenzentren, sie verbinden zwei oder mehr Rechenzentren über kurze, mittlere oder lange Entfernungen mittels optischer Transporttechnologien miteinander. Mit der zunehmenden Verlagerung von IT-Diensten in verteilte Multi-Site- und hybride Cloud-Umgebungen braucht es leistungsfähige, sichere und skalierbare Verbindungen zwischen den Standorten. DCI-Systeme müssen hohe Bandbreiten bereitstellen, Latenzen minimieren und dabei eine hohe Ausfallsicherheit gewährleisten. Dabei spielen verschiedene Technologien eine Rolle, angefangen bei Lichtwellenleitertechnologien (LWL) für die physische Übertragungsschicht über Protokolle zur effizienten Datenübertragung und Netzwerkverwaltung bis hin zu Sicherheitsmechanismen zur Absicherung der Datenübertragung.
- Beim Verbinden mehrerer Rechenzentren kommt es auf Reichweite, Bandbreite und Latenz der optischen Verbindung an.
- Statt der bekannten Multimode-Lichtwellenleitungen kommen Singlemode-Glasfaserverbindungen zum Einsatz.
- Zum Ausnutzen der Leitungskapazität müssen Administratoren sich mit Wellenlängenmultiplexing vertraut machen.
- Die Kenntnis verschiedener optischer Komponenten fürs Überbrücken großer Distanzen ist unerlässlich.
Unterschiedliche Reichweiten wirken sich auf die Architektur aus. Es gibt Verbindungen mehrerer Rechenzentren auf dem gleichen Campus (Campus-DCI), Metro-DCIs innerhalb einer VerfĂĽgbarkeitszone von bis zu 100 Kilometern und Weitverkehrs-DCIs mit Verbindungen ĂĽber sehr groĂźe Entfernungen von Hunderten Kilometern bis hin zu Seekabeln.
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