IFA

IFA 2025: KI das "unsichtbare Betriebssystem" der Elektronikmesse

Anfang September beginnt die Leitmesse fĂĽr Unterhaltungs- und Haushaltselektronik. 2025 stehen vor allem KI-Anwendungen und Haushaltsroboter im Fokus.

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Eingang zum Berliner Messegelände während der IFA 2024.

(Bild: heise medien/Volker Briegleb)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Christoph Dernbach
  • dpa
Inhaltsverzeichnis

Anwendungen KĂĽnstlicher Intelligenz (KI) und innovative Haushaltsroboter sollen kĂĽnftig in einem smarten Zuhause eine tragende Rolle spielen. Auf diese beiden Trendthemen setzen zumindest viele Aussteller der Tech-Messe IFA ("Innovation For All"), die am 5. September in Berlin beginnt.

Zu den IFA-Innovationen, die auf der Messe begutachtet werden können, gehören unter anderem moderne Backöfen, die mit KI-Unterstützung die vorhandenen Zutaten erkennen, ein Rezept vorschlagen oder das Programm für die optimale Zubereitung auswählen. Sie sind in der Lage, präzise die Garzeit zu kalkulieren – ohne Türöffnen oder Stäbchentest.

Das Marktforschungsunternehmen NIQ beobachtet zur IFA, dass Roboter immer stärker den Alltag im Haushalt übernehmen: "Staubsauger, Fensterputzer, Rasenmäher – alles wird automatisiert." Vor allem Hersteller aus China drängen der NIQ-Analyse zufolge mit kurzen Innovationszyklen und aggressiver Preisstrategie auf den Markt. Besonders Fensterputzroboter und Mähroboter seien stark gefragt.

Der Roboter-Boom wird durch konkrete Innovationen vorangetrieben. Bei der ersten Generation der Mähroboter mussten die Begrenzungen des Gartens und Hindernisse auf der Rasenfläche noch aufwendig durch Begrenzungskabel signalisiert werden. Moderne Mähroboter benötigen das nicht mehr und finden mit Hilfe von KI selbstständig heraus, wohin sie sich bewegen dürfen. Sie sind auch in der Lage, Tiere auf dem Rasen, etwa einen Igel, in Ruhe zu lassen und zu umkurven.

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Im "Smart Home" erkennen Putzroboter dank einer Kamera mit KI-Analyse, dass ein SchnĂĽrsenkel auf dem Wohnzimmerteppich nicht eingesaugt werden sollte.

Bei den Elektrokleingeräten sind aktuell Heißluft-Fritteusen ("Airfryer") buchstäblich das heiße Ding. "Sie stehen für neue Konsummuster und bedienen gleich mehrere Mega-Themen in der deutschen Gesellschaft: gesunde Ernährung (fettarm), Energieeffizienz (stromsparend und gut für die Umwelt), Schnelligkeit und einfache Zubereitung (zeitsparend, das Leben wird einfacher)", sagte Alexander Dehmel, Experte für technische Konsumgüter bei NIQ.

IFA-Geschäftsführer Leif Lindner betonte, die Abkürzung IFA stehe nicht mehr für "Internationale Funkausstellung", sondern für "Innovation For All". Dabei gehe es nicht nur darum, Produktneuheiten zu präsentieren, sondern Trends, Marken und andere Inhalte für ein breites Publikum zu inszenieren.

Lindner sagte, Künstliche Intelligenz sei in diesem Jahr "das unsichtbare Betriebssystem der IFA". "KI verändert gerade die Art, wie wir denken, wie wir arbeiten, wie wir miteinander kommunizieren. Und auf der IFA wird KI mehr oder weniger überall erlebbar sein."

Neben KI und Robotik sei Nachhaltigkeit das dritte Top-Thema der IFA, sagte Lindner. Die Messe reagiert damit auf einen Branchentrend. Experten schätzen, dass aufbereitete Gebrauchtgeräte ("refurbished") bei Smartphones aktuell einen Marktanteil von rund zehn Prozent ausmachen.

Die Marktforscher von NIQ sagen, die Kombination von Händlergarantie, neuem Gehäuse und geprüfter Technik schaffe für viele Käufer eine echte Alternative. "Das Thema trifft den Nerv von Nachhaltigkeit, Preisbewusstsein und einer neuen Konsum-Ethik."

Um jüngere Leute besser ansprechen zu können, bietet die IFA in diesem Jahr den Stars der sozialen Medien bessere Arbeitsbedingungen. Im Palais am Funkturm können Influencer und Content Creator aus professionellen Studios streamen und eine Bühne für Live-Formate nutzen.

An die jüngere Zielgruppe richtet sich auch der "Mobility Track", auf dem neue E-Bikes und E-Roller ausprobiert werden können. Ergänzt wird das Programm für die Generation Z mit einem "Beauty Hub" rund um Pflegeprodukte sowie einem Bereich für Gamer.

Zur IFA-Tradition gehört auch ein Open-Air-Programm mit Deutschrock von Deine Cousine, Evil Jared, Joy Denalane und Max Herre sowie am Sonntag Rapperin Ikkimel.

Der Eintritt für Erwachsene kostet 19,50 Euro. Kinder bis 15 Jahre können die IFA kostenlos besuchen. Auf der Messe sind 1900 Aussteller präsent.

(vbr)