Chrome Web Store nimmt Konturen an

Der Online-Shop für installierbare und gehostete Anwendungen soll im Oktober gestartet werden und dürfte vor allem für die künftigen Nutzer von Chrome OS von Interesse sein.

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Von
  • Herbert Braun

Google hat Details zu seinem im Mai angekündigten Chrome Web Store veröffentlicht und lädt Entwickler ein, Anwendungen dafür zu schreiben. Der Internetkonzern arbeitet an einem Online-Shop, der Elemente des Android Market und der Add-on-Galerie von Mozilla vereint. Der Chrome Web Store soll Software zur Installation anbieten, die auf Webstandards basiert und mit der Chrome-Engine zum Leben erweckt wird, die aber die typischen Funktionen von lokal installierten Anwendungen wahrnehmen soll. Als Beispiele nennt Google in einem Video Mail-Clients, Media-Player oder Mulitplayer-Spiele. Interessierte Entwickler können sich in einem Tutorial informieren.

Die Apps sollen prominent auf der Seite erscheinen, die in Chrome beim Öffnen eines neuen Tabs erscheint. Ähnlich wie bei Adobes AIR erhalten diese Anwendungen höhere Privilegien als Webseiten, etwa wenn es um den Zugriff aufs Dateisystem oder um Geolokalisierung geht. Der Store soll Kategorien, Filterung, Kommentare und personalisierte Empfehlungen anbieten. Er wird installierbare Apps, gehostete Apps (also Webdienste mit spezifischen Metadaten), Chrome-Themes und -Erweiterungen enthalten, die bisher in der Extension Gallery zu Hause sind. Interessant dürfte der Web Store vor allem für die zukünftigen Nutzer von Chrome OS sein – erste Geräte mit dem minimalistischen Netbook- und Tablet-Betriebssystem, bei dem sich alles um den Browser dreht, dürften in den nächsten Monaten erscheinen.

Entwickler können kostenlose Anwendungen im Store anbieten, aber auch Kauf- oder Abo-Lösungen mit oder ohne kostenlose Demo-Version sind möglich. Ein Signatur-Mechanismus sorgt für einen laut Google "minimalen Default-Schutz" vor unberechtigten Kopien. Als einzige Bezahlmöglichkeit sieht Google seinen in Deutschland bisher wenig präsenten PayPal-Konkurrenten Checkout vor. Mindestpreis für Kaufanwendungen ist 1,99 US-Dollar, von denen Google 30 US-Cent Transaktionsgebühr plus bescheidene 5 Prozent Provision kassiert. Vorerst können nur Entwickler verdienen, die ein Bankkonto in den USA haben. Zu sehen ist der Store bisher nicht; unbestätigten Gerüchten zufolge soll er im Oktober gelauncht werden. (heb)