Schreibweisen von Variablen
Programmieranfänger stoßen auf verschiedene Variablen-Schreibweisen wie camelCase oder GROSSBUCHSTABEN. Sind das relevante Unterschiede?
Als Programmieranfänger begegne ich in verschiedenen Dokumentationen unterschiedlichen Schreibweisen von Variablen. Mal eine-tolle-variable, mal eineTolleVariable, aber auch Unterstriche und nur Großbuchstaben sind mir begegnet. Haben diese Schreibweisen etwas zu bedeuten und gibt es Vor- und Nachteile?
Über die Jahrzehnte, in denen es bereits Softwareentwicklung gibt, haben sich verschiedene Schreibweisen etabliert und sie haben Namen bekommen: Die Schreibweise eine-tolle-variable heißt beispielsweise Kebab-Case, weil sie an einen Kebab-Spieß erinnert. eineTolleVariable heißt Camel-Case, weil die Großbuchstaben an die Höcker von Kamelen erinnern. Ist der erste Buchstabe groß, nennt man das nach der einst populären Programmiersprache Pascal Case. Die Schreibweise eine_tolle_variable ist als Snake-Case bekannt. Eine Sonderform ist Screaming-Snake-Case, nur Großbuchstaben und Unterstriche: EINE_TOLLE_VARIABLE. Die Header des Protokolls HTTP nutzen Train-Case: Eine-Tolle-Variable.
Vielen modernen Programmiersprachen ist es herzlich egal, nach welchem Schema Sie Variablen und andere Konstruktionen benennen, solange Sie keine Zeichen verwenden, die dafür nicht zulässig sind (das würde ein Compiler oder Interpreter aber spätestens beim ersten Ausführen der Software kritisieren). Schauen Sie zunächst, ob es in Ihrer Sprache Gepflogenheiten gibt, und entscheiden Sie sich gegebenenfalls für eine – gewöhnen Sie sich aber an, pro Projekt nur einen Stil zu verwenden. In professionellen Projekten ist es üblich, einen sogenannten Linter für die gewählte Sprache einzusetzen, der eine festgelegte Linie durchsetzt und sich beklagt, wenn Code davon abweicht.
Bei Konfigurationsdateien gibt es in der Regel weniger Spielraum und jede Software hat genau einen Stil für Parameternamen, den Sie in der Dokumentation finden.
(jam)