Tennisbälle aus dem 3D-Drucker sind nachhaltiger

Noé Chouraqui, Student der Central Saint Martins, hat wettbewerbsfähige nachhaltige Tennisbälle entwickelt. Sie entstehen im 3D-Druck aus recycelbarem Filament.

vorlesen Druckansicht 14 Kommentare lesen
Viele Prototypen auf dem Weg zu einem klassisch aussehenden Tennisball

Die neongelben Tennisbälle aus dem 3D-Drucker bestehen vorwiegend aus Maisstärke.

(Bild: NoĂ© Chouraqui)

Lesezeit: 2 Min.

Tennisbälle nutzen sich schnell ab. Ihre Haltbarkeit hängt von Typ und Spielintensität ab. Druckbälle halten bei Freizeitspielen ein bis drei Wochen, bei Turnieren nur ein bis drei Stunden. Ständige Schläge verschleißen den Filz und senken den Innendruck, wodurch der Rückschlag schwächer wird. Jährlich entstehen über 300 Millionen Bälle, wovon die meisten nach kurzer Zeit auf Deponien landen und bis zu 400 Jahre für die Zersetzung benötigen.

Noé Chouraqui, Design-student im dritten Jahr an der Central Saint Martins, hat mit "POINT" einen 3D-gedruckten Ball aus umweltfreundlichem, recycelbarem Material entwickelt. Diese langlebige Alternative könnte schon bald von der International Tennis Federation (ITF) für Turniere zugelassen werden und in der Folge die Umwelt entlasten.

"Ich habe POINT entwickelt, um zu zeigen, dass Nachhaltigkeit und hohe Leistungsstandards Hand in Hand gehen können", so Noé Chouraqui in seiner Projektbeschreibung. "Es zeigt, wie Innovation und Technik die Umweltbelastung senken, Tennisausrüstungen weltweit revolutionieren und die gesamte Sportbranche verändern können."

Die neuen Bälle sehen mit ihrem neongelben, gestreiften Design wie herkömmliche Tennisbälle aus. Statt eines hohlen Gummikerns mit Filzüberzug bestehen sie jedoch aus 3D-gedrucktem, pflanzlichem PLA-HR-Filament. "Die Kugeln bestehen aus High Resilience PLA (PLA-HR), einem biobasierten, recycelbaren Filament aus pflanzlichen Materialien, vor allem Maisstärke", erklärt Chouraqui.

Videos by heise

Für die Entwicklung von POINT hat Chouraqui verschiedene Filamente, Gitterstrukturen und Druckeinstellungen mit Fusion 360 und BambuLab Studio getestet. Nach mehreren Versuchen hat er einen Ball, der Stärke, Sprungkraft und Langlebigkeit ideal vereint, geschaffen. Das Design hat sich Chouraqui patentieren lassen.

Als Nebenprodukt der Versuchsreihen hat der Student zudem nachhaltige Papphülsen als Verpackungsmaterial entwickelt. Weiterführende Information zu den Entwicklungen bieten das Instagram-Konto sowie die Showcase-Seite Noé Chouraquis bei der University of the Arts London.

(usz)