Analyse: KI-Chatbot Grok nach Elon Musks "Korrekturen" immer konservativer
In den vergangenen Monaten wurde der KI-Chatbot Grok von xAI immer wieder überarbeitet. Eine Analyse stellt nun dar, wie sich seine Antworten verändert haben.
(Bild: miss.cabul/Shutterstock.com)
Das KI-Unternehmen xAI hat den Chatbot Grok dazu gebracht, auf Fragen zu wirtschaftlichen und staatsbürgerlichen Themen konservativere Ansichten zu vertreten, gleichzeitig wurden die Antworten zu sozialen Bereichen politisch linker. Das ist ein Ergebnis einer Analyse der New York Times, die laut der Zeitung potenziell offenlegt, welche Hürden einer gewünschten politischen Ausrichtung von KI-Textgeneratoren entgegenstehen. Der US-Milliardär und xAI-Chef Elon Musk hat in den vergangenen Monaten immer wieder Frustration über bestimmte Antworten von Grok ausgedrückt und die Änderungen versprochen. Teilweise war der Chatbot danach so außer Kontrolle geraten, dass das allein Schlagzeilen gemacht hat. Die US-Zeitung fasst nun subtilere Änderungen zusammen.
Immer wieder "Korrekturen"
Grok ist ein KI-Chatbot, der direkt genutzt, aber auch im Kurznachrichtendienst X angesprochen werden kann. Dort passiert es immer wieder, dass Nutzer eine generierte Antwort kritisieren und Elon Musk persönlich reagiert. Für die Analyse hat die New York Times der KI immer wieder eine Reihe an standardisierten Fragen zu politischen Themen gestellt. Dabei ist demnach herausgekommen, dass die Antworten seit Mai immer konservativer geworden seien – mit einer Ausnahme: Unmittelbar nachdem Grok Anfang Juli antisemitische Einträge verbreitet, Adolf Hitler verteidigt, den Holocaust gelobt und sich als "MechaHitler" bezeichnet hat, hat ein erstes Update demnach für eine deutliche Verschiebung der Antworten nach links gesorgt. Tage später habe sich das aber wieder umgekehrt.
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Während die Analyse zu beweisen scheint, dass Elon Musks KI-Firma tatsächlich so an den Vorgaben für den KI-Chatbot dreht, dass er teils konservativere Ansichten vertritt, zeigt sie mutmaßlich auch Grenzen auf. Laut der Analyse unterscheidet sich die politische Ausrichtung der Antworten je nach Themengebiet teils deutlich, die Differenz ist demnach sogar gestiegen. Trotzdem zeigen Beispiele der New York Times, wie Grok teilweise Formulierungen von Elon Musk persönlich zu übernehmen scheint, kurz nachdem der "Reparaturen" verspricht. Schon Anfang Juli war aufgefallen, dass Grok unter bestimmten Umständen erst prüft, was Elon Musk zu einem Thema gesagt hat, bevor es eine Antwort generiert.
(mho)