Studier-Modus: Google bringt KI-Lernhilfe in Gemini

Googles KI-Chatbot Gemini bekommt einen Lernmodus. Er soll bei Hausaufgaben, Uniarbeiten und sogar bei Hobbys helfen.

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Das Bild einer Zelle in Gemini.

(Bild: Google)

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"Ein intelligenter Lernpartner an eurer Seite" – so beschreibt Google die neue KI-Lernhilfe in Gemini. Mit ihr sollen Schüler und Schülerinnen sowie Studierende besser ihren Lernstoff verstehen können. Zudem fragt der KI-Chatbot auch sogleich das neu gelernte in Tests ab.

Wird der Lernmodus genutzt, gibt es nicht bloß eine fertige Antwort auf eine Frage. Gemini soll den Nutzer durch ein Thema führen, damit Zusammenhänge besser verständlich werden. Lernende können an verschiedenen Stellen auch tiefer in bestimmte Bereiche zu einem Thema eintauchen und Nachfragen stellen. Gemini ist grundsätzlich multimodal und macht davon auch in dem neuen Modus Gebrauch; er kann also Text, Bilder, aber auch Diagramme anzeigen. Zudem können auch Ausschnitte aus YouTube-Videos herangezogen werden, um Fragen zu beantworten.

Mit dem Chatbot lassen sich auch eigene Mitschriften und Unterlagen zusammenfassen. Fraglich ist dabei, wie es rechtlich zu bewerten ist, wenn Lernende anfangen, Seiten aus Büchern oder Skriptheften hochzuladen. Gemini kann aus allen ihm gegebenen Unterlagen Quizze erstellen, mit denen Wissen abgefragt wird. Auch strukturierte Lernpläne sind möglich. Google legt Wert darauf, dass es aktives Lernen ist. Für die Ausarbeitung des KI-Tutors habe man eng mit Pädagogen und Lehrkräften zusammengearbeitet.

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Die Lernhilfe soll aber auch ein Sparringpartner für Hausarbeiten und andere Aufgaben sein – jemand, mit dem Brainstorming möglich ist oder der eine Einschätzung gibt. So sieht es auch Anbieter OpenAI, der ebenfalls einen Study-Mode für ChatGPT entwickelt hat. Dieser ist in der Modellauswahl zu finden und hat einen ähnlichen Umfang wie der von Gemini. Während ChatGPT noch nicht auf das Memory zurückgreifen kann, also nicht aus bisherigen Chats lernt und Informationen speichert, kann Gemini bei Bedarf auf die gesamte Historie und weitere Daten des Nutzers zurückgreifen.

Auch Deep Research ist in den Modus integriert, das heißt: Es lassen sich Rechercheanfrage zu einem Thema stellen und Gemini braust durch das Netz und sammelt alle Informationen. Freilich ist auch der Lernmodus nicht komplett vor Halluzinationen gefeit. Nutzende sollten also auch die Quellen anschauen und gegebenenfalls Antworten überprüfen. Google versichert, dass in dem Modus besonders wenig falsche Informationen weitergegeben werden, dennoch ist es nicht auszuschließen. Google spricht von einer verantwortungsvollen Nutzung. Die Verantwortung lasse sich nicht auf eine KI übertragen.

Weitere Möglichkeiten, KI beim Lernen zu nutzen, sind NotebookLM. Der KI-Assistent kann Informationen aus verschiedenen Quellen, auch Notizen, als Audio- oder Videozusammenfassung bereitstellen. Mit Veo 3, Google Videogenerator, können aus Texten bis zu achtsekündige Videos entstehen. Google schreibt im Blogbeitrag, dass mit einem solchen Start in einer Präsentation, sofort die Aufmerksamkeit der Kommilitonen gesichert ist. Jules ist ein Programmier-Assistent, auch er gehört zur Lernhilfe.

Studierende und Azubis ab 18 Jahren können sich für ein kostenloses 12-monatiges Abo von Google AI Pro registrieren – das Angebot gibt es bis zum 3. November 2025. Normalerweise kostet das Pro-Abo 220 Euro.

(emw)