Microsoft Office ohne Teams soll EU-Strafe verhindern

Microsoft kommt wohl um eine EU-Wettbewerbsstrafe herum. Office 365 soll ohne Teams ein bisschen weniger kosten.

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Ein Laptop steht auf einem Tisch und zeigt das Microsoft Teams Logo an.

(Bild: mindea/Shutterstock)

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Microsofts Office-Pakete könnten ohne den Videokonferenzdienst Teams bald weniger kosten als mit Teams. Mit diesem Schritt soll Microsoft eine Wettbewerbsstrafe der EU-Kommission vermeiden. Außerdem soll Microsoft versprochen haben, die Zusammenarbeit der Office-Programme mit alternativer Kommunikationssoftware zu verbessern.

Dies berichtet Bloomberg unter Berufung auf Eingeweihte. Die EU-Kommission untersucht seit 2019, ob Microsoft seine Dominanz bei Office-Programmen dazu missbraucht, sich auch im Markt für Videokonferenzdienste Vorteile zu verschaffen. Grundsätzlich ist es im Wettbewerbsrecht verpönt, Macht auf einem Markt als Hebel für Vorteile in einem anderen Markt auszunutzen. Seit 2017 ist Teams bei Office 365 oder Microsoft 365 immer schon inbegriffen. Das reduziert den Anreiz für Kunden, weitere und womöglich bessere Kommunikationssoftware anderer Anbieter zu erwerben. Darunter leiden Wettbewerb, Innovation und ökonomische Wohlfahrt.

In einem ersten Schritt hat Microsoft vor zwei Jahren eigenständige Teams-Lizenzen auf den Markt gebracht. Kleine und mittlere Unternehmen zahlen dafür zirka 45 Euro netto jährlich je Nutzer. Bei Office 365 und Microsoft 365 ist Teams aber nach wie vor enthalten. Wer Teams nicht möchte, zahlt trotzdem den vollen Preis. Daher reicht aus Sicht der EU-Kommission nicht, dass Microsoft Teams auch separat feilbietet.

Gleichzeitig fürchtet sich die EU-Kommission neuerdings vor US-Präsident Donald Trump, der gegen EU-Strafen für US-Konzerne zetert. Tatsächlich sieht es danach aus, dass die EU-Kommission ihre Strategie unter Trumps Druck ändert. Anstatt große Datenkonzerne für wettbewerbsfeindliches Verhalten zu bestrafen, sollen sie straffrei bleiben, wenn sie versprechen, Vorschriften fortan doch einzuhalten.

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Am Montag hat der Branchendienst Mlex berichtet, dass sich Wettbewerbskommissarin Teresa Ribera bei einer Wettbewerbsstrafe gegen den Google-Konzern Alphabet wegen dessen Anzeigentechnik-Geschäft nicht gegen Handelskommissar Maroš Šefčovič habe durchsetzen können. "Compliance vor Strafe" sei die neue Losung in Brüssel. Die rechtlich vorgesehenen Milliardenstrafen würden nur noch in Extremfällen verhängt. Zu diesem Bild würde auch das von Bloomberg vorhergesagte kleine Zugeständnis Microsofts passen; es erlaubt der EU-Kommission, wenigstens einen kleinen Erfolg vorzuweisen. Für Teams-Konkurrenten wie Alfaview und Slack kommt das spät.

(ds)