OpenAI und Broadcom planen eigene KI-Chips
Schon bis 2026 wollen OpenAI und Broadcom eigene KI-Chips entwickelt haben. Die sollen zuerst OpenAI zur Verfügung stehen.
(Bild: Shutterstock/ioda)
OpenAI wird flügge. Nachdem sich das KI-Unternehmen von Microsoft zu lösen beginnt, werden nun offenbar auch die Verbindungen zu Nvidia dünner. Um das zu erreichen, will OpenAI Berichten zufolge eigene KI-Chips entwickeln. Unterstützung gibt es von Broadcom. Ein Unternehmen, das auf die Herstellung kundenspezifischer Chips spezialisiert ist.
Zunächst hatte die Financial Times über die Zusammenarbeit berichtet. Dort heißt es, Broadcom-CEO Hock Tan habe Investoren gegenüber von einem neuen Kunden und einem Auftrag in Höhe von mehr als 10 Milliarden US-Dollar gesprochen. Offiziell haben weder Tan noch Broadcom bestätigt, dass es sich dabei um OpenAI handelt. Mit der Angelegenheit vertraute Personen sollen es jedoch bestätigt haben. Auch OpenAI lehnt eine Stellungnahme ab. Die Aktien von Broadcom stiegen im Anschluss an das Gespräch deutlich an.
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OpenAI spricht schon lange davon, in das Chip-Geschäft einsteigen zu wollen. Vor allem geht es darum, den eigenen Bedarf an Rechenleistung zu decken – der wird schließlich immer und immer größer. Bisher ist OpenAI auf die Chip-Produktion von Nvidia angewiesen. Unklar ist zunächst, ob die entwickelten Chips überhaupt jemals auf den freien Markt kommen sollen oder nur eigenen Zwecken dienen werden.
Big Tech setzt auf eigene Chips und Infrastruktur
Auch andere Big-Tech-Unternehmen wie Meta, Google und Amazon arbeiten an eigenen Chips. Diese maßgefertigten KI-Chips werden zunächst XPUs genannt, in Abgrenzung zu den klassischen GPUs. Broadcom hat bereits gemeinsam mit Google deren TPUs entwickelt – Tensor Processing Unit.
Bereits Anfang des Jahres hatte Broadcom bei der Vorstellung der Quartalszahlen aus dem vierten Quartal 2024 davon gesprochen, dass große Kunden an der Zusammenarbeit interessiert seien. Die Gerüchte von damals, dass OpenAI eines dieser Unternehmen ist, verdichten sich nun.
OpenAI-CEO Sam Altman hatte schon 2023 dafür geworben, eigene Chipfabriken bauen zu wollen. Sieben Billionen US-Dollar (nein, keine Milliarden) habe er dafür von Investoren einsammeln wollen. Altman war in Gesprächen mit TSMC, Samsung und SK Hynix. Geworden ist daraus bisher offenbar nichts. Seine Vorschläge wurden in der Branche zum Teil belächelt. Auch die Partnerschaft von OpenAI mit G42 aus Abu Dhabi kommt nicht überall gut an. G42 soll ein großes KI-Rechenzentrum bauen, allerdings auch eng mit der chinesischen Regierung verbunden sein.
(emw)