Retro-Trend: Facebook holt das Anstupsen wieder hervor
Vor 20 Jahren war es eine beliebte Interaktion: In den USA will Facebook offenbar das Anstupsen wieder in den Fokus rĂĽcken. Doch stupsen die Nutzer noch zurĂĽck?
(Bild: pixinoo / Shutterstock.com)
Facebook holt 21 Jahre nach dessen Einführung eine seiner Ur-Funktionen aus der Mottenkiste hervor und will sie offenbar zum (Retro-)Trend machen. In den USA ist aktuell das Anstupsen – im Original: Poke – Thema einer Instagram-Story, mit der Facebook für die Funktion wirbt. Darin erklärt das soziale Netzwerk, dass die Funktion jetzt ein Comeback feiere und in den Interaktionen sowie den Profilen sichtbarer werden soll.
Zur Erinnerung: Das Anstupsen ist eine Interaktion aus den Anfangstagen Facebooks. Es besteht daraus, dass einer anderen Person per Buttonklick eine Benachrichtigung gesendet wird, dass sie angestupst wurde, worauf diese mit einem Zurückstupsen antworten kann. Ob das Stupsen nur ein netter Gruß ist oder schon eine Art des Flirtens darstellt, ließ Facebook dabei stets offen – aber diese Ungewissheit und Zweideutigkeit war es offenbar auch, die diese ansonsten recht sinnlose Interaktion bei Nutzern beliebt machte.
In Deutschland wurde gegruschelt
Das deutsche Pendant dazu war das "Gruscheln", das sogar Einzug in den Wortschatz hielt. Es wurde in den 2000er-Jahren in den VZ-Netzwerken, allen voran StudiVZ, bekannt und erfreute sich hierzulande gefühlt deutlich höherer Beliebtheit als das US-amerikanische Gegenstück des Anstupsens.
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Mit dem Hinzukommen weiterer Interaktionsformen geriet das Anstupsen bei Facebook aber immer mehr in den Hintergrund und schien zeitweise gar komplett verschwunden. Wirklich weg war es aber nie. Wer facebook.com/pokes aufruft, kann zum Beispiel nachschauen, wer ihm vor vielen Jahren noch einen Anstupser geschickt hat, und zurückstupsen. Dies funktioniert auch in Europa, wie wir erfolgreich testen konnten, während die in den USA beworbene höhere Sichtbarkeit der Funktion noch auf sich warten lässt. Auf der anderen Seite des Atlantiks taucht der Poke-Button zum Beispiel auf der Profilseite von Nutzern wieder prominent auf oder wird auch bei Kontaktvorschlägen angezeigt.
Ziel: JĂĽngere Nutzer begeistern
Facebook will mit dem Revival des Anstupsens offenbar jüngere Nutzer stärker für sich begeistern – so deuten es US-Fachmedien. Auch mehr Variantenreichtum bei der Art des Anstupsens sei denkbar, um dem Mitbewerber Snapchat etwas entgegenzusetzen. Ob die jungen Leute allerdings wirklich zurückstupsen, gilt es abzuwarten.
(mki)