SSD-Probleme unter Windows: Alte Firmware soll schuld sein
SSD-Probleme unter Windows 11 sollen dann aufgetreten sein, wenn der Hersteller eine nicht finale Firmware-Version aufgespielt hat.
(Bild: heise medien)
Unfertige Firmware-Versionen auf älteren SSDs führten unter Windows 11 offenbar zu Problemen. Der SSD-Controller-Designer Phison bestätigt, dass ein Fehler bei der Kombination aus Windows 11 24H2 mit dem Update KB5063878, SSD mit Vorserien-Firmware-Version und großen Kopiermengen auftreten kann: Der Datenträger verschwindet dann unter Umständen aus der Laufwerksübersicht und ist nicht mehr ansprechbar.
Die Ursache haben Phison-Ingenieure zusammen mit einer chinesischen Hardware-Facebook-Gruppe gefunden, die betroffene Systeme zum Testen bereitstellte. Demnach war auf einer Corsair Force MP600 und einer Silicon Power SP US70 Vorserien-Firmware aufgespielt, die Phison lediglich zu Testzwecken vor der Markteinführung vorsah. Phison bestätigte die Angaben der Gruppe in einer Stellungnahme gegenüber Neowin.
Unklar ist, ob Hersteller SSDs mit Vorserien-Firmware selbst verkauft haben oder Prototypen anderweitig in Umlauf geraten sind. So oder so würden die Umstände erklären, warum offenbar nur wenige Systeme betroffen sind: Im Fokus stehen SSDs mit Phisons E16-Controller, die vor sechs Jahren erschienen sind – die Firmware sollte längst ersetzt sein. Es handelte sich damals um die erste Generation mit PCI Express 4.0.
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Beta-Firmware jahrelang unentdeckt
Das Problem schlummerte demnach die ganze Zeit in betroffenen Modellen. Das Windows-11-Update soll es lediglich ausgelöst haben. Microsoft nahm Änderungen am NVMe-Treiber vor, über den SSDs mit dem Prozessor kommunizieren. Berichten zufolge soll das Update KB5064081 von Ende August den möglichen Auslöser auf Windows-Ebene behoben haben.
Probleme mit SSDs ohne Phison-Controller und vereinzelt HDDs könnten unabhängig von möglichen Firmware-Fehlern aufgetreten sein. Oder andere Hersteller haben ähnliche Fehler in ihre Firmware eingebaut.
Nutzerinnen und Nutzer können vorsichtshalber überprüfen, ob ihre SSD-Firmware aktuell ist. Hersteller bieten dafür üblicherweise Tools an, Corsair etwa die SSD-Toolbox, Samsung die Magician-Software, Western Digital das eigene Dashboard, Lexar den DiskMaster, Crucial das Tool Storage Executive und Kingston den SSD Manager.
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(mma)