Nintendo einigt sich mit Zubehör-Hersteller auf Schadensersatz

Der Zubehör-Hersteller Genki zahlt Schadensersatz an Nintendo. Die Firma hatte unter anderem Vorab-Bilder der Nintendo Switch 2 veröffentlicht.

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Nintendo-Figur Mario in Nintendo-Store

(Bild: Barone Firenze/Shutterstock.com)

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Nintendo und der Zubehör-Hersteller Genki haben sich außergerichtlich auf eine Schadensersatzzahlung geeinigt. Das zeigen Gerichtsdokumente, die Anwälte der beiden Parteien bei einem kalifornischen Gericht eingereicht haben. Zudem muss es Genki künftig unterlassen, Produktnamen zu stark an Nintendo-Marken anzulehnen. Die Höhe der zu zahlenden Summe geht aus dem Dokument nicht hervor.

Nintendo hat im Mai Klage gegen Genki eingereicht. Der Konsolenhersteller aus Japan warf der Firma vor, mit einer strategischen Kampagne das öffentliche Interesse an der Switch 2 auszunutzen. So habe Genki schon Mockup-Bilder der Switch 2 veröffentlicht, bevor die Konsole überhaupt angekündigt worden war. Dabei habe Genki Zugang zu internen Nintendo-Informationen suggeriert, den es zu keiner Zeit gegeben habe. Unter anderem habe Genki behauptet, bereits eine echte Switch 2 zu besitzen.

Zusätzlich habe Genki durch die Verwendung offizieller Nintendo-Logos den Eindruck erweckt, mit dem Switch-Hersteller offiziell zusammenzuarbeiten. Das war Nintendo ein besonderer Dorn im Auge: Mit derartigem Marketing sorge Genki für Verwirrung bei den Kunden. Dabei nutze Genki die Vertrauensbasis aus, die zwischen Nintendo und der eigenen Kundschaft existiere. Nutzer, die Genki-Produkte verkaufen und Mängel feststellen, könnten diese Fehler daher auch Nintendo anlasten, argumentierten die Japaner in ihrer Klageschrift.

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"Durch ihre Marketingbemühungen nutzt die Beklagte weiterhin die Aufmerksamkeit der Medien und der Fangemeinde aus und verdrängt und bedroht den Absatz von Nintendos eigenem Zubehör", hieß es darin. Nintendo warf Genki Markenrechtsverletzung, unlauteren Wettbewerb und irreführende Werbung vor.

Einer längeren juristischen Auseinandersetzung mit Nintendo wollte Genki-Mutterfirma Human Things offenbar aus dem Weg gehen. Sie stimmte stattdessen einer außergerichtlichen Einigung zu. Dazu kam es in dieser Woche auch bei einer weiteren Nintendo-Klage: Der Betreiber der Plattform ModdedHardware.com stimmte zu, Nintendo eine Summe von 2 Millionen US-Dollar zu zahlen. Bei ModdedHardware wurden Tools für Raubkopien auf Nintendo-Konsolen verkauft.

(dahe)