Lip-Bu Tan baut Intels Führungsriege um

Intels zwischenzeitliche Chefin MJ geht. Ein ARM-Mann übernimmt die Serversparte und in Anlehnung an AMD entsteht ein Semi-Custom-Team.

vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Intel Core Ultra 200S im Mainboard

(Bild: heise medien)

Lesezeit: 2 Min.
close notice

This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Unter dem Chief Executive Officer (CEO) Lip-Bu Tan baut Intel einen großen Teil seines Leitungsteams um. Jim Johnson übernimmt jetzt offiziell die Client Computing Group (CCG) von der früheren Leiterin Michelle Johnston "MJ" Holthaus. Die CCG kümmert sich um alle Endkundenprodukte, also primär Core-Prozessoren.

MJ verbrachte über 30 Jahre bei Intel. Von Anfang 2022 bis Ende 2024 verantwortete sie die CCG. Nach dem Weggang des vorherigen CEOs Pat Gelsinger übernahm sie für wenige Monate zusammen mit dem Finanzchef David Zinsner Intels Geschicke als Co-CEO. Jim Johnson übernahm die CCG zu dem Zeitpunkt übergangsweise.

Seit Tans Ernennung zum CEO hat MJ keinen eigenen Posten mehr erhalten. Nun soll sie – wie üblich bei solch namhaften Weggängen – einige Monate eine Beratungsrolle behalten, bevor sie Intel ganz verlässt. Johnson war kürzlich schon auf der IFA als CCG-Leiter zugegen.

Michelle Johnston Holthaus noch als Co-CEO auf dem MWC 2025 mit einem Xeon-6-Prozessor in der Hand.

(Bild: Intel)

Der Ingenieur Kevork Kechichian übernimmt die Data Center Group (DCG) rund um die Xeon-Prozessoren. Er war die letzten 2,5 Jahre bei ARM in einer leitenden Ingenieursrolle, zuvor knapp vier Jahre bei NXP und davor 12 Jahre bei Qualcomm.

Unter Srini Iyengar entsteht die neue Central Engineering Group (CEG). Der Ingenieur wechselt nach 28 Jahren vom EDA-Tool-Entwickler Cadence zu Intel. Neben dem Entwurf von spartenübergreifenden Hardware-Funktionen verantwortet Iyengar ein neues Semi-Custom-Team, das etwa mit Intels eigenen CPU-Kernen Chips für externe Kunden entwerfen soll.

Videos by heise

Schon bei Cadence war er sechs Jahre lang leitender Ingenieur und arbeitete an Designs für Kunden. Cadence ist einer der drei weltweit größten Entwickler für Software zur Electronic Design Automation (EDA) – mit diesen Tools designen Firmen weltweit ihre Chips. Genau an dieser Stelle wird Intel seit Jahren Nachholbedarf nachgesagt.

Das Ziel ist klar: Intel will mit der eigenen Expertise Chips für Kunden entwerfen, die die Chipfertigungssparte Intel Foundry dann herstellt. Letztere sucht händeringend nach Kunden, um die Halbleiterwerke auszulasten.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(mma)