Allianz gegen Umstrukturierung von OpenAI

Es formiert sich Widerstand. Philanthropen, Arbeitnehmerverbände und Staatsanwaltschaften wollen, dass OpenAI Non-Profit bleibt.

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Das Logo von OpenAI an der Fassade des Bürogebäudes in San Francisco.

(Bild: Shutterstock/ioda)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

OpenAI möchte von einem nicht-gewinnorientierten Unternehmen zu einem gewinnorientierten Unternehmen werden. Hintergrund sind unter anderem benötigte Investitionen und das Bedürfnis der Investoren, auch etwas zurückzubekommen. Das ist bei einem Non-Profit-Unternehmen nur begrenzt möglich. Nun formiert sich aber immer mehr Widerstand gegen das Vorhaben.

Die Staatsanwaltschaften in Kalifornien und Delaware haben OpenAIs Vorhaben in den Blick genommen. Sie sollen von mehreren Gruppierungen gebeten worden sein, einzugreifen – dazu gehören laut einem Bericht des Wall Street Journals (WSJ) ansässige Philanthropen, andere gemeinnützige Einrichtungen und Arbeitnehmerverbände. Es geht um potenzielle Verstöße gegen das Gesetz über gemeinnützige Stiftungen. Eine solche kontrolliert OpenAI bisher. Laut dem Artikel können die Staatsanwaltschaften gegen die Umwandlung klagen oder für die Umstrukturierung eine finanzielle Abfindung verlangen.

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Für OpenAI wäre es ein herber Verlust, wenn die Umwandlung scheitert. Dann könnten Investoren ihre Gelder zurückverlangen. Das wiederum könnte den Bau der gigantischen Rechenzentren schaden, die OpenAI für die Weiterentwicklung der KI-Modelle braucht. Daher soll OpenAI bereits in Gesprächen mit Regulierern sein. Ein Kompromiss ist bereits, dass eine gemeinnützige Organisation die Kontrolle auch über das geplante Wirtschaftsunternehmen behalten soll.

Zu den ersten Kritikern des Vorhabens von OpenAI gehörten Elon Musk und Mark Zuckerberg. Während Musk auf rechtlichem Wege versucht hat, OpenAI zu hindern – und mit seinen tendenziell absurden Vorwürfen gescheitert ist –, hat Zuckerberg in einem öffentlichen Brief seine Sorgen verkündet. Er spricht von einem "seismischen Beben" im Silicon Valley. Die Sorge: Auch andere Startups könnten als non-profit starten, Geld von Investoren einsammeln, die das wiederum massiv als gemeinnützig versteuern können. Hat das Startup jedoch Erfolg, wird dank der Umwandlung das Geld wieder aus dem Unternehmen herausgeholt. Bei Wohltätigkeitsorganisationen muss es für wohltätige Zwecke genutzt werden.

Etwas, das den Staatsanwälten ebenfalls unangenehm aufstößt, ist OpenAIs Vorgehen beim Herausbringen der eigenen Produkte. Selbstmorde, die im Zusammenhang mit ChatGPT hängen sollen, lassen vermuten, OpenAI habe weniger Wert auf die Sicherheit der Produkte gelegt und sie stattdessen möglichst schnell auf den Markt gebracht.

(emw)