Donnerstag: Vimeo vor italienischer Übernahme, Meta baut Community Notes aus
US-Videoplattform wird italienisch + Erweiterung von Metas User-Kontext + Oracle-Gründer verdrängt Elon Musk + Messe-Fazit der IFA-Veranstalter + #heiseshow
(Bild: Dilok Klaisataporn/Shutterstock.com)
Vimeo ist ein bisschen älter als YouTube, aber nicht so erfolgreich. Jetzt will das italienische Unternehmen Bending Spoons die Videoplattform für rund 1,2 Milliarden Euro übernehmen. Vimeo richtet sich vornehmlich an Geschäftskunden und konnte seine ursprüngliche Bewertung zum Börsengang 2021 nie bestätigen. Die Börse ist auch der Grund, dass die Welt einen neuen Mann mit dem zu vielsten Reichtum hat. Finanzexperten haben errechnet, dass der sprunghaft angestiegene Aktienkurs von Oracle Larry Ellison an die Spitze der reichsten Menschen der Erde gespült hat. Er ist Mitgründer einer Firma, deren erster Kunde die CIA war. Derweil erweitert Meta Platforms seinen Test von Community Notes zur Richtigstellung möglicher Falschmeldungen. Nutzer, die Kontext zu Beträgen in Metas Netzwerken liefern, müssen sich nun bewerten lassen. Auch können Community Notes angefordert werden. Nützlich sind Benachrichtigungen zu Beiträgen mit Community Notes – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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Die amerikanische Videoplattform Vimeo bekommt neue Eigentümer: Bending Spoons aus Mailand bietet 1,38 Milliarden US-Dollar, was 7,85 US-Dollar je Aktie entspricht. Vimeos Verwaltungsrat empfiehlt den Aktionären einstimmig die Annahme des Angebots. Schließlich liegt es 91 Prozent über dem volumengewichteten Durchschnittskurs der jüngsten 60 Tage. Die Transaktion soll noch dieses Jahr abgeschlossen werden, die Zustimmung von Behörden und Aktionären vorausgesetzt. Dann notiert Vimeo nicht länger an der Börse. Von Arbeitsplatzgarantien für die Vimeo-Belegschaft ist in der aktuellen Mitteilung keine Rede. Doch Vimeos Verwaltungsratsvorsitzender hält die italienische Firma trotzdem für den richtigen Langzeitpartner: Europäische Firma übernimmt Videoplattform Vimeo.
Meta Platforms erweitert die Tests von "Community Notes" auf den eigenen Plattformen um neue Funktionen. Nutzer, die sich zu unbezahlten Faktenprüfern von Beiträgen auf Facebook, Instagram und Threads berufen fühlen, können für ihren Kontext zu umstrittenen Postings ab sofort bewertet werden. Zudem können alle User solchen Kontext zu etwa fragwürdigen Beiträgen anfordern. Für die Verbreitung richtigstellender Anmerkungen dürfte hilfreich sein, dass Anwender benachrichtigt werden, wenn sie mit einem Beitrag interagiert haben und dieser eine Community Note erhält. Das Systen der Community Notes leidet allerdings unter langsamen Richtigstellungen und der daraus resultierenden geringeren Verbreitung: Meta erweitert Test der "Community Notes" um Bewertungen und Benachrichtigungen.
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Lawrence (Larry) Ellison, 81, ist am Mittwoch zum betuchtesten Menschen der Erde geworden, zumindest kurzfristig. Damit löste er den bisher wohlsituiertesten Mann, Elon Musk, ab. Ellison ist Mitgründer des heute als Oracle Corporation bekannten IT-Konzerns und geschäftsführender Vorsitzender dessen Verwaltungsrates. Der Kurs der Oracle-Aktien hat in den letzten Handelstagen stark zugelegt und ist am Mittwoch um bis zu 43 Prozent nach oben geschossen. Da Ellison mehr als 40 Prozent aller Oracle-Aktien besitzt, ist auch sein Buchwert entsprechend angeschwollen. Es war der größte Kurssprung Oracles in diesem Jahrtausend und begründet sich in riesigen Cloud-Aufträgen für Oracle, die gerade unterzeichnet und angekündigt wurden: Oracle-Gründer Larry Ellison reichster Mensch der Welt.
Wie Ellison sind auch die Veranstalter der am Dienstag zu Ende gegangenen IFA 2025 zufrieden mit ihrem Geschäft. Rund 220.000 Besucher tummelten sich den Angaben zufolge während der vergangenen fünf Tage in den Hallen des Berliner Messegeländes. Damit zählte die Messer wieder etwas mehr Besucher als die 215.000 im vergangenen Jahr. Rund 1900 Aussteller aus 49 Ländern zeigten auf der Messe ihre Produkte. Zu den Schwerpunkten der IFA gehörten Künstliche Intelligenz, Smart Home und Haushaltsroboter. Mit Gaming und Influencern wollte die IFA jüngeres Publikum ansprechen. Erstmals hat die Messe in diesem Jahr die "IFA Innovation Awards" für verschiedene Produkte vergeben: Beim Messe-Fazit sehen Veranstalter neues IFA-Konzept bestätigt.
In der heutigen Ausgabe der #heiseshow sprechen wir unter anderem über Apples neues und sehr dünnes iPhone Air. Doch für wen ist das neue Gerät? Was hatte das iPhone-Event, das auch die AirPods 3 und neue Apple Watches präsentierte, sonst noch zu bieten? Zudem erörtern wir den bundesweiten Warntag dieses Jahres. Welche Warnsysteme kamen zum Einsatz und wie haben sie funktioniert? Gab es Verbesserungen? Weiterhin diskutieren wir über den mittlerweile für fast alles verwendeten Begriff "smart" – von Smartphones über Smart Cities bis hin zu Smart Toilets. Hat das Wort "smart" noch eine konkrete Bedeutung oder ist es zum inhaltsleeren Marketing-Begriff verkommen? Sollte die Verwendung des Begriffs reguliert werden? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Apples iPhone-Event, Warntag, Smart.
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Auch noch wichtig:
- Fehlenden Mut zu Neuem kann Apple nach dem iPhone-Event am Dienstag diesmal keiner vorwerfen. Oder doch? Malte Kirchner hält es in seiner ersten Analyse für ein kontrolliertes Risiko: Apple wagt mit dem iPhone Air was Neues.
- Das 17 Pro Max überschreitet die 2000-Euro-Marke bei iPhones erstmals deutlich, wenn man es topkonfiguriert hat – ganz ohne US-Zölle: Ein Apple iPhone für 2449 Euro – und es ist kein Foldable.
- Wie üblich stampft Apple mit neuen iPhones auch alte Modelle ein. Diese Smartphone-Varianten und Apple-Watch-Modelle sagen Bye-bye nach der iPhone-17-Keynote: Diese Geräte werden vom Markt genommen.
- Apple hat mitgeteilt, wann sein neues iPhone-Betriebssystem für alle Nutzer bereitstehen wird. Es kommt unter anderem mit der Liquid-Glass-Oberfläche: Veröffentlichungstermin von iOS 26 steht.
- Seit mehr als 24 Stunden haben Tausende Berliner keinen Strom. Wann kommt wieder Strom aus der Steckdose? Denn Zehntausende in Berlin stehen vor nächstem Tag ohne Strom.
- Nach jahrelangem Gerangel führt Spotify nun auch verlustfreie Audio-Streams ein. Dafür reicht ein normales Premium-Abo von Spotify: Musikstreaming jetzt auch in verlustfreier Qualität.
- Der Hype um Micro-Frontends kühlt ab. Insbesondere für kleine Webentwicklungsteams können Monolithen eine geeignetere Softwarearchitektur sein: Warum viele Teams mit Monolithen besser fahren als mit Micro-Frontends.
- Ausgehend vom Gebiet um die Konzernzentrale in Redmond müssen Microsofts Angestellte ab Februar wieder drei Tage pro Woche ins Büro. Der Rest soll folgen: Microsoft beordert Angestellte zurück ins Büro für drei Tage Anwesenheit.
- Den vollständigen Umstieg auf die eSIM hat es dann doch nicht gegeben: Apple teilt mit, welche Länder bei physischen SIMs bleiben: Europa bleibt noch außen vor beim iPhone 17 und Apples Kampf gegen den SIM-Slot.
- Trotz Milliardeninvestitionen stagniert die Einführung von KI in den USA. Neue Zahlen zeigen, dass der Hype bisher kaum Einnahmen bringt und Risiken steigen. Es herrscht Ernüchterung statt Euphorie: KI-Nutzung in den USA geht zurück.
- Damit Angreifer Sicherheitslücken nicht ausnutzen können, müssen Admins sicherstellen, dass Windows Update aktiv ist. Es gibt wichtige Sicherheitspatches an Microsofts Patchday: Azure, Office, Windows & Co. sind angreifbar.
- Statt großer Kürzungsprogramme soll es bei SAP künftig kleinere, jährliche Streichungen von Stellen geben. Der Betriebsrat warnt vor „langfristigen Schäden“: SAP plant kontinuierliche Stellenkürzungen „wie Zähneputzen“.
- So viele neue E-Autos aus China wie noch nie überzeugen mit ihrem Preis-Leistungs-Verhältnis. Die deutschen Hersteller scheinen die Herausforderung anzunehmen. Das zeigt unser Rundgang auf der IAA Mobility 2025: China kommt, Europa kontert.
(fds)