"Borderlands 4" im Test: Mehr Waffen! Mehr Waffen! MEHR WAFFEN!
Der Looter-Shooter-Wahnsinn namens "Borderlands" geht in seine vierte Runde. Und wird im Alter nicht etwa ruhiger, sondern immer zappeliger.
(Bild: Gearbox)
"Borderlands", veröffentlicht im Jahr 2009, war eine dieser Erfolgsgeschichten, mit denen keiner so richtig gerechnet hatte: Ursprünglich geplant als düsterer, realistisch angehauchter Shooter im "Gears of War"-Kielwasser, änderten die Entwickler von Gearbox Software zwischenzeitlich den Grafikstil radikal, verpassten dem Ganzen einen Comiclook, machten das Sammeln von Loot zum zentralen Spielelement, betonten die vielen, vielen, vielen, vielen möglichen Waffenkombinationen extra-doll – und landeten damit einen millionenschweren Volltreffer.
Ganz grundsätzlich gesprochen: Kennt man ein "Borderlands", kennt man alle. Wer mit dem Spielprinzip der Serie vertraut ist, erlebt in "Borderlands 4" keine wie auch immer gearteten Überraschungen. Noch immer übernimmt man die Rolle eines von vier "Vault Hunters", die im rasant geschnittenen Intro explosiv vorgestellt werden. Noch immer ist das Sammeln von Loot und das damit verbundene Immerbesserwerden der eigenen Spielfigur und deren Ausrüstung der zentrale Kern des Spielprinzips. Noch immer rennt, springt und fährt man durch eine einigermaßen offene Welt, liefert sich jede Menge bombastisch inszenierter Kämpfe, erträgt das quietschige Geschnatter der Laber-Mülltonne "Claptrap", und sammelt Loot, Loot, Loot, und dann noch mehr Loot.
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Quantität, Quantität, Quantität!
Alles ist voller Loot: Gegner, Pflanzen, Tiere, Mülleimer, Grills, Schränke, Kisten, Plastiktüten, Kühlschränke, Klohäuschen – wenn man es töten oder benutzen kann, springen Geld, neue Waffen, Munition oder Items heraus. Es gibt reguläres Loot, seltenes Loot, super-seltenes Loot oder auch legendäres Loot. Ständig leuchtet irgendwo irgendetwas auf. Es gibt Extra-Belohnungen für das Erledigen von Gegnern mit dem Scharfschützengewehr, aber ohne Zielfernrohr, das Erledigen von soundso vielen Feinden einer bestimmten Sorte oder mit einer bestimmten Art von Munition.
Was man dann erhält, ist zum einen vom eigenen Spielerlevel und zum anderen vom Zufall abhängig. Der allergrößte Teil des Krams, der einem glitzernd entgegenspringt, ist Mist, den man nicht gebrauchen, aber immerhin an entsprechenden Automaten verscherbeln kann. Hin und wieder ist mal eine Waffe, eine Erweiterung oder ein Item dabei, das gut zur aktuellen Ausrüstung oder zum persönlichen Spielstil passt. Aber wie bei einer Lotterie ist ein Jackpot hier vor allem Glückssache.
Mehr Waffen als in Texas
Kein Wunder, testet Gearbox Software mit seinem Zufallsgenerator doch langsam die Grenzen der Mathematik aus: "Borderlands" stand ja schon immer unter dem "MORE GUNS!"-Motto. Aktuell stehen wir bei etwa 30 Milliarden möglichen Equipment-Kombinationen – möchte man die alle ausprobieren, ist man durchaus einen Nachmittag beschäftigt oder zwei.
"Borderlands 4" im Test (11 Bilder)

Heise Medien
)Diese surreale Zahl macht sich natürlich super in Marketing-Materialien, im Spiel an sich hat man weniger davon. Da überprüft man einfach, ob die neu erhaltenen Pistolen, Shotguns, Raketenwerfer oder Scharfschützengewehre irgendwie besser sind als die, die man gerade ausgerüstet hat. Schaut, ob man lieber zusätzlichen Korrosions-, Feuer- oder Eisschaden macht. Probiert aus, ob man mit Waffeneffekten wie der mächtigen "Singularität" zurechtkommt, die Gegner ansaugt und sie temporär kampfunfähig macht, wodurch man sie sehr schnell und gefahrlos zerlegen kann. Oder verbringt sehr viel Zeit in dem immer weiter und breiter wuchernden Talentbaum pro Fighter.
Videos by heise
Oder anders ausgedrĂĽckt: Allein, um all die Systeme zu durchsteigen, die das Spiel einem bietet, muss man einige Zeit investieren. Von der mittleren zweistelligen Stundenzahl, die das Durchspielen pro Figur in Anspruch nimmt, mal ganz zu schweigen.