NASA-Rover Perseverance: Mögliche Spur von Leben auf dem Mars gefunden

Seit vier Jahren sucht der NASA-Rover Perseverance auf dem Mars nach Spuren von mikrobiologischem Leben auf dem Mars, nun gibt es eine besonders heiĂźe Spur.

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Rotes Gestein, zwei Stellen sind rot markiert

Die nun vorgestellten Spuren

(Bild: NASA/JPL-Caltech/MSSS)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der NASA-Rover Perseverance hat auf dem Mars mögliche Spuren von mikrobiologischem Leben gefunden, für ein abschließendes Urteil über die Entstehungsgeschichte der fraglichen Stoffe bräuchte es aber eine Analyse auf der Erde. Das haben gleich mehrere Forschungseinrichtungen publik gemacht, meist wird die Tragweite der Bekanntmachung aber eingeschränkt. So schreibt das Imperial College London, die fraglichen geologischen Formationen "könnten eine überzeugende potenzielle Biosignatur sein", der kommissarische NASA-Chef Sean Duffy spricht vom bisher größten Erfolg bei der Suche nach Leben auf dem Mars. Die Forscher und Forscherinnen weisen aber darauf hin, dass die fraglichen Stoffe auch abiotisch entstehen können.

Gefunden wurden die Stoffe an einer Formation namens "Bright Angel", dort war Perseverance im Frühsommer 2024 unterwegs. Man war davon ausgegangen, dass es sich um ein ehemaliges Flussbett handelt, Analysen des Untergrunds hätten aber Mineralien zutage gefördert, die dort rasch weggespült worden wären. Die Überreste am Grund des ehemaligen Flusses hätten also auf einen älteren See hingewiesen. "Das ist genau die Art von lebensfreundlicher Umgebung, nach der wir auf dieser Mission gesucht haben", erklärt Alex Jones vom Imperial College London, der an dem Fund beteiligt war. In der Folge habe man sich die Zusammensetzung des Gesteins dort genauer angesehen, heißt es weiter.

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Chemische Analysen der Überreste des einstigen Schlamms hätten dann millimetergroße Strukturen zutage gefördert, die viel Eisenphosphat und Eisensulfid enthalten, schreibt das Team. Die scheinen bei chemischen Reaktionen entstanden zu sein, an denen organischer Kohlenstoff beteiligt war. Dieser Prozess könnte durch abiotische, aber auch biologische Chemie vorangetrieben worden sein, auf der Erde würden sie mit mikrobiologischem Leben in Verbindung stehen, schreibt das Imperial College London. Zugleich könnte die Kombination chemischer Verbindungen, die in "Bright Angel" gefunden wurden, "eine reichhaltige Energiequelle für mikrobielle Stoffwechselprozesse sein", ergänzt Studienleiter Joel Hurowitz von der Stony Brook University in New York.

"Astrobiologische Entdeckungen, vor allem solche in Verbindung mit der potenziellen Entdeckung von vergangenem außerirdischem Leben, benötigen außerirdische Beweise", ordnet Katie Stack Morgan, von der NASA die Entdeckung ein. Die in eine überprüfte wissenschaftliche Veröffentlichung zu bekommen, sei ein entscheidender Schritt. Zudem weist sie darauf hin, dass die gefundenen Spuren auch durch nichtbiologische Prozesse entstehen können, dafür wären aber Umweltbedingungen nötig, auf die man keine Hinweise entdeckt habe. Außerdem sei unbekannt, ob die überhaupt unter so niedrigen Temperaturen ablaufen können, wie sie auf dem Mars existieren.

(mho)