KI-Update: Klage gegen Google, Mikrozahlungen, Abschaltung aller KI, Google Meet

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

Penske Media hat Google verklagt. Das Verlagshaus steht hinter Hollywood Reporter, Variety und Rolling Stone. Der Vorwurf: Google nutzt Verlagsinhalte für KI-Training. Gleichzeitig bringt der Suchriese den Publishern weniger Traffic.

Jahrelang funktionierte das Geschäft simpel. Verlage stellten Inhalte kostenlos ins Netz. Google indexierte sie. Nutzer klickten auf Suchergebnisse und landeten bei den Verlagen. Nun zeigt Google oft direkt Antworten in KI-Zusammenfassungen an. Nutzer bleiben auf der Suchseite. Sie besuchen keine Verlags-Websites mehr. Penske Media sieht darin Monopolmissbrauch.

Tim Berners-Lee erfand das World Wide Web. Er sieht das Urheberrecht als gescheitert an. KI verschärfe das Problem der unfairen Entlohnung kreativer Menschen noch. Seine Lösung: automatische Mikrozahlungen von Bruchteilen eines Cents für Inhalte.

Das Geld soll direkt bei den Urhebern ankommen. Es könnte Probleme lösen, die Spotify & Co. schufen. Das W3C arbeitet an einem Standard für solche Zahlungen. Er könnte ins HTTP-Protokoll eingebaut werden. Ein ähnliches Projekt ist GNU-Taler. Es ermöglicht anonyme Zahlungen, macht aber Empfänger-Umsätze transparent.

Eliezer Yudkowsky will alle KI-Systeme weltweit dauerhaft abschalten. Er ist Mitgründer des Machine Intelligence Research Institute. Jede Superintelligenz sieht er als tödliche Bedrohung für die Menschheit. Sicherheitsforschung und Ethikprogramme seien nur "Trostpreise" vor der Katastrophe.

Sein Buch heißt "If Anyone Builds It, Everyone Dies". Es fordert einen globalen Stilllegungsvertrag. OpenAI hält er für besonders verantwortungslos. Anthropic sei etwas seriöser. Das ändere aber nichts am Endergebnis. Yudkowsky prägte die Rationalisten-Szene und warnte früh vor unkontrollierbarer KI.

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Google Meet kann nun gesprochenes Englisch live ins Deutsche übersetzen. Die Tonalität und Stimmfarbe des Sprechers bleiben erhalten. Die KI übersetzt teils Wort für Wort. Sie verbessert aber auch Sätze wie ein menschlicher Dolmetscher. Statt Text-Umwege verarbeitet sie direkt auf sprachlicher Ebene.

Doch gesprochene Sprache ist schwieriger zu übersetzen als geschriebene. Die Ergebnisse sind entsprechend beeindruckend, aber eben noch nicht perfekt.

Podcast: KI-Update
KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Microsoft soll künftig nach der geplanten Umstrukturierung von OpenAI ein Drittel des KI-Unternehmens besitzen. Das berichtet "The Information". Gleichzeitig bekommt der Tech-Riese weniger vom Umsatz ab. Statt bisher 20 Prozent der Einnahmen sollen es bis 2030 nur noch 8 Prozent sein.

Für OpenAI bedeutet das über 50 Milliarden Dollar zusätzlich. Das Geld soll die hohen Rechenkosten decken. Trotz des Drittel-Anteils erhält Microsoft keinen Vorstandssitz. Unklar bleibt, ob das jüngste unverbindliche Abkommen bereits Teile dieser Änderungen umfasst.

Google Deepmind hat VaultGemma vorgestellt. Es ist das größte offene Sprachmodell mit vollständigem Datenschutz. Das Modell hat eine Milliarde Parameter. Es wurde mit "differential privacy" trainiert. Gezieltes Zufallsrauschen verhindert Rückschlüsse auf einzelne Personen oder Dokumente.

Tests zeigen: VaultGemma gibt keine Trainingsdaten preis. Der Preis ist jedoch hoch. Die Leistung entspricht KI-Modellen ohne Privatschutz von vor fünf Jahren. Das zeigt, wie schwierig Datenschutz bei Sprachmodellen bleibt.

Elon Musks KI-Firma xAI hat etwa 500 Datenannotatoren entlassen. Sie trainierten bisher das Sprachmodell Grok. Diese Generalisten-Tutoren sortierten und erklärten Rohdaten für das KI-Training.

Stattdessen will xAI auf Fach-Tutoren setzen. Sie haben Expertise in Naturwissenschaften, Medizin oder Finanzen. Das Team dieser Spezialisten soll "zehnfach" wachsen. Andere KI-Firmen nutzen ähnliche Ansätze. Sie arbeiten oft über externe Dienstleister.

Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) will vorhandene Systeme nutzen. Dazu gehört KIPITZ, das KI-Portal des Bundes. Statt paralleler Plattformen in einzelnen Ministerien oder Ländern solle das Bestehende ausgelastet werden.

Wildberger diskutiert derzeit mit Bund und Ländern. Sie haben eigene KI-Plattformen. Falls KIPITZ noch nicht nutzerfreundlich genug sei, müsse die Qualität verbessert werden. Bei guter Qualität wäre die Auslastung sinnvoller als Neuentwicklungen.

(mali)