Countdown für dänische Weltraumrakete

Vor der Küste Schwedens laufen derzeit die Vorbereitungen für den Start einer von zwei dänischen Ingenieuren entwickelten Rakete, die später einmal einen Menschen ins All befördern soll. Den wagemutigen Gast an Bord des Hybrid Exo Atmospheric Transporter (HEAT) erwartet dabei ein faszinierender Ausblick.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

HEAT-Rakete mit Passagierkapsel – beim anstehenden Test wird ein Dummy verwendet.

(Bild: Copenhagen Suborbitals)

Vergessen Sie Virgin Galactic mit seinen 200.000 US-Dollar teuren Suborbitalflügen für Weltraumtouristen – den richtigen Nervenkitzel bieten derzeit zwei dänische Ingenieure: Mit ihrer selbstentwickelten und -gebauten Rakete HEAT (9 Meter lang, 63 Zentimeter Durchmesser) wollen Kristian von Bengtson und Peter Madsen von Copenhagen Suborbitals einen Menschen in eine Höhe von mehr als 100 Kilometer befördern und ihn wieder sicher zur Erde zurückbringen.

Den wagemutigen Gast an Bord des Hybrid Exo Atmospheric Transporter (HEAT) erwartet dabei ein faszinierender Ausblick: Durch eine Plexiglas-Halbkugel am Kopf der 1-Mann-Passagierkapsel "Tycho Brahe" kann der Hobby-Astronaut ein Rundum-Panorama des Alls genießen. Der mit Flüssigsauerstoff betriebene Raketen-Booster soll für rund 60 Sekunden brennen und einen Schub von 40 Kilonewton entwickeln.

Verschiffung von Ponton und Rakete. Das U-Boot hat Copenhagen-Suborbitals-Gründer Kristian von Bengtson selbst gebaut.

(Bild: Copenhagen Suborbitals)

Laut Copenhagen Suborbitals ist der Schub so berechnet, dass ein Mensch den Flug in der Passagierkapsel in einer fast aufrechten Position erleben kann. Gestartet wird von einem Ponton in der Ostsee, wenige Seemeilen vor der Küste Schwedens. Ein Bremsfallschirm soll verhindern, dass Rakete und Mensch die geplante Zielhöhe und -entfernung überschreiten. Drei weitere Fallschirme sollen nach dem Booster-Abwurf für einen kontrollierten Rücksturz der Passagierkapsel zur Erde und eine sanfte Landung im Wasser sorgen.

Nachdem mehrere Bodentests des Boosters erfolgreich verlaufen sind, soll am kommenden Montag (30. August) der erste von drei Vorbereitungsflügen ins All unternommen werden. Erst wenn auch diese Testflüge erfolgreich waren, wollen Bengtson und Madsen den Start mit einem Menschen an Bord wagen. Finanziert wird das Projekt über Spenden und die Unterstützung von Firmen. Die technischen Informationen wollen die Hobby-Raketenbauer später der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. (pmz)