Adobe: Oracle als neue "Achse des Bösen"

Adobes Open-Source-Chef sieht infolge der Auflösung des OpenSolaris Government Board und der Patent-Klage gegen Google Oracle die Rolle als Nummer-1-Feind der Open-Source-Community einnehmen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 106 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Laut Dave McAllister, der bei Adobe die Chefposition für Open Source und Standards einnimmt, hat Oracle Microsofts frühere Rolle als gewichtigster Gegner von Open-Source-Bemühungen übernommen. Ausgangspunkt seiner Sichtweise, die er in seinem Blog unterbreitet, ist die Auflösung des OpenSolaris Government Board (OGB). Das OGB fungierte zu Sun-Zeiten als Schnittstelle zwischen der OpenSolaris-Community und Sun, war aber von Oracle nach der Sun-Übernahme ignoriert worden.

Der Rückzug des OGB verdeutliche sehr gut, wie "die Achse des Bösen rund 850 Meilen Richtung Süden gewandert" sei, und zwar von Microsofts Stammsitz in Redmond (US-Bundesstaat Washington) nach Redwood Shores in Kalifornien, wo Oracle seine Hauptniederlassung hat. Neben der Auflösung des OGB und der Klage aufgrund von Patent- und Urheberrechtsverletzungen gegen Google vermutet McAllister weitere Richtungswechsel bei Oracles Open-Source-Bemühungen. Die Frage sei nur, was als Nächstes an der Reihe sei.

Adobes Open-Source-Chef hat keine Probleme damit, dass Unternehmen mit Open Source Geld verdienen wollen, wohl aber, wenn sich Firmen aus der Beteiligung an Open-Source-Projekten zurückziehen, obgleich diese nachweislich bewiesen hätten, dass sie finanziell erfolgreich seien. Oracle habe clevere Angestellte, die Open Source und seinen Einfluss auf Entwickler verstünden, konstatiert McAllister. Er zieht allerdings die Schlussfolgerung, dass Oracle Open Source offenbar jetzt plötzlich allein als eine neue "cash cow" sehe. (ane)