Photokina

Canonenschlag: EOS 60D und vier neue EF-Objektive

Knapp vier Wochen noch bis zur photokina: Nach Nikon lüftet nun auch Canon das Geheimnis um eine neue Mittelklasse-Spiegelreflex. Die 50D-Nachfolgerin heißt – wen wundert's – EOS 60D. Die Neue übernimmt viele Features der semiprofessionellen 7D.

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Von
  • Carsten Meyer

Canon EOS 60D

Knapp vier Wochen noch bis zur photokina: Nach Nikon und Sony lüftet nun auch Canon das Geheimnis um eine neue Mittelklasse-Spiegelreflex. Die 50D-Nachfolgerin heißt – wen wundert's – EOS 60D. Die Neue übernimmt viele Features der semiprofessionellen 7D, Canon platziert sie zwischen ebendieser und der EOS 550D.

Der APS-C-große Sensor löst wie der 7D-Bildaufnehmer 18 Megapixel auf, wurde aber zugunsten einer höheren Lichtempfindlichkeit leicht überarbeitet. Auch hier kommen dicht an dicht gepackte "Gapless Microlenses" zum Einsatz. Das vorgesetzte Tiefpass-Filterglas ist nun mit einer "Fluorine"-Antihaftbeschichtung versehen, zusätzlich zur nach wie vor vorhandenen Staubabschüttelung.

Rüttelplatte: Fluorine-beschichteter Sensor der EOS 60D

Der Pentaprisma-Sucher deckt 96 Prozent des Bildfeldes ab (7D: 100%), wodurch das entstehende Bild etwas "Verschnittreserve" aufweist – laut Canon durchaus mit Absicht, in Hinblick auf gestalterisch noch nicht ganz so firme Fotografen. Der mittlere Sensor des 9-Punkt-Autofokus weist eine Empfindlichkeit bis herunter auf EV 2,8 auf, auch die iFCL-Lichtmessung wurde von der 7D übernommen.

Der Verschluss soll 100.000 Auslösungen durchhalten, was fast schon auf Profi-Niveau liegt; bei Amateurkameras rechnet man mit 30.000 bis 50.000 Auslösungen. Die Serienbildgeschwindigkeit der 60D liegt allerdings nur noch bei 5,3 Bildern pro Sekunde, während die 50D hier 6,3 und die 7D acht Bilder pro Sekunde ablieferten.

Ungewohntes Bild: Schwenkdisplay bei Canon

Die 60D kann nun Raw-Bilder direkt in der Kamera entwickeln – sinnvoll, wenn gerade mal kein Raw-Konverter greifbar ist und man ein bereits geschossenes Foto weitergeben will. Dabei kann das Seitenverhältnis von 1:1 über 4:3 und 16:9 bis 3:2 gewählt werden, auch Bildkorrekturen und die neuen "Creative Styles"-Effektfilter sind anwendbar. Ein Speedlite-Transmitter zur Systemblitz-Fernsteuerung ist ebenfalls eingebaut.

Ungewohnt bei Canon ist das rückseitige Klapp- und Schwenkdisplay, hier mit 1,04 Millionen Subpixeln und im 3:2-Format. Die Bedienung hat sich durch die nun links fehlenden Buttons leicht geändert, auch der Vierwege-Joystick der 7D wanderte als Kippel-Platte in das Daumen-Drehrad. Das Display ist wie der Sensor Fluorine-beschichtet und lässt sich laut Canon sehr leicht reinigen. Zudem kann man es stoß- und kratzgeschützt nach innen wenden. Die Kamera soll rund 1100 Euro kosten und ab Oktober verfügbar sein.

Beim neuen EF 70-300 1:4-5.6 L IS USM fährt - ungewöhnlich für die "weiße Serie" - der Frontlinsentubus beim Zoomen heraus.

Vier Objektiv-Neuheiten gibt es bei Canon ebenso zu vermelden: Mit 1499 Euro noch halbwegs erschwinglich ist das Tele-Zoom EF 70-300 1:4.0-5.6 L IS USM aus der hochwertigen L-Serie, mit verbessertem Bildstabilisator, der nun 4 Zeitwerte längere Belichtungszeiten erlauben soll. Außergewöhnlich ist das knapp 1400 Euro teure EF 8-15 1:4 L Fisheye-Zoom, das je nach Einstellung an Vollformat-Kameras kreisrunde bis vollformatige Bilder ohne schwarzen Rand liefern kann. Die Frontlinse ist innen mit einem aufwendigen, streuvermindernden "Sub Wavelength Coating" (SWC) versehen. Der Profi-Liga dürften die beiden lichtstarken Teleobjektiv-Neuheiten vorbehalten bleiben: Das in Schärfe und Handlichkeit stark verbesserte EF 300 2.8L IS II USM soll 6599 Euro kosten, das EF 400 2.8 L IS II USM gar 10.499 Euro. Beide Objektive sind deutlich leichter als ihre Vorgänger, die Frontlinsen sind hier ebenfalls Fluorine-beschichtet. Für nächstes Jahr hat der Hersteller auch Neuauflagen der 500er- und 600er-Tele versprochen.

Canon: Halle 3.2

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