Synology BeeStation vor Verkauf löschen
Ich habe meine Synology BeeStation zurückgesetzt, weil ich sie weiterverkaufen möchte. Kann der Käufer noch Daten von den eingebauten Festplatten auslesen?
Ich möchte meine Synology BeeStation weiterverkaufen und habe sie zurückgesetzt. Wie kann ich sichergehen, dass die Daten auf den eingebauten Festplatten vom Käufer nicht "gerettet" werden können?
Zurücksetzen allein genügt hier nicht! Denn beim Zurücksetzen auf Werkseinstellungen wird nur die Partitionstabelle der internen Festplatte neu geschrieben. Die Datenblöcke bleiben unangetastet. Käufer können die ursprünglichen Daten daher mit gängigen Reparaturwerkzeugen wiederherstellen. Sie laufen also Gefahr, private Daten preiszugeben.
Um die Daten komplett von der Platte zu putzen, gibt es prinzipiell zwei Wege. Falls Sie sehr sensible Daten auf der Platte gelagert hatten, beispielsweise Zugangsdaten zu Ihren Bankkonten oder sonstige Passwörter, sollten Sie den harten Weg gehen, die Platte aus dem Gehäuse ausbauen, an einem PC komplett überschreiben und neu formatieren und dann das Betriebssystem wieder herstellen. Das ist aufwendig und man muss das Siegel der BeeStation brechen.
Falls Sie auf der BeeStation nur harmlose private Daten gespeichert haben, genügt es, den vom Betriebssystem als frei deklarierten Plattenplatz manuell zu überschreiben. Dabei können zwar Metadaten des Dateisystems übrig bleiben, etwa Verweise auf Dateinamen und je nach Dateisystem auch Nutzdaten (zum Beispiel ssh- oder pgp-Schlüsseldaten). Auch im Journal des Dateisystems können vertrauliche Daten liegen. Aber falls sicher ist, dass nur harmlose Fotos und Videos auf der Platte gelagert worden sind, sollten die Metadaten keine sensiblen Informationen enthalten.
Setzen Sie die BeeStation auf Werkseinstellungen zurĂĽck und schreiben Sie die Platte mit harmlosen Daten voll. Das geht am schnellsten mit dem Linux-Befehl dd, weil dabei keine Daten ĂĽber Ethernet oder USB eingelesen, sondern kĂĽnstlich erzeugt werden.
Aktivieren Sie dafür zunächst den SSH-Zugang der BeeStation. Öffnen Sie im Browser die Webseite portal.bee.synology.com und melden Sie sich dort mit Ihrem Synology-Konto an. Lesen Sie aus der Adresszeile des Browsers die IP-Adresse der BeeStation aus und notieren Sie sie. Klicken Sie direkt über dem BeeStation-Symbol auf das kleine Getrieberad und wählen Sie im Menü Systemeinstellungen. Klicken Sie in der linken Spalte auf "Erweiterte Einstellungen" und dann in der Fenstermitte auf "Synology Technischer Support" und aktivieren Sie den Fernzugriff.
Anschließend präsentiert die BeeStation eine Ausgabe mit dem Kontonamen, Passwort, SSH-Portnummer und einem Support Identification Key. Letzteren werden Sie für die folgenden Schritte zwar nicht brauchen, aber kopieren Sie für alle Fälle die gesamte Ausgabe und speichern Sie sie an einem sicheren Ort ab. Öffnen Sie dann ein Terminal und dann eine SSH-Sitzung zur BeeStation:
ssh -p 53810 synologysupport_ abc@192.168.188.167
Setzen Sie im obigen Befehl vor dem @-Zeichen den Usernamen ein, den die BeeStation generiert hat, und hinter dem @-Zeichen anstatt der Beispiel-IP-Adresse jene ein, die Sie im zweiten Schritt ausgelesen haben. Geben Sie auf Nachfrage das Passwort ein, das die BeeStation für den SSH-User angelegt hat. Anschließend sollten Sie angemeldet sein. Nun können Sie die Platte wie folgt befüllen:
dd if=/dev/zero of=/volume1/homes/synologysupport_abc/zero.dat bs=1M
Bei einer Plattengröße von 4 TByte kann das rund acht Stunden dauern. Am Ende sollte der Befehl melden "dd: error writing '/volume1/homes/synologysupport_abc/zero.dat': No space left on device". Anschließend setzen Sie die BeeStation ein letztes Mal zurück, damit sie der Käufer auf sich registrieren kann. Nun können Sie das Gerät abschalten und verpacken.
(dz)