Neues Pico-2-Board mit voller GPIO-Freiheit

Olimex veröffentlicht ein Breadboard-freundliches Pico-2-Board mit allen 48 GPIOs, USB-C und 16 MB Flash.

vorlesen Druckansicht 2 Kommentare lesen
Das Board ist ein langer Riegel. In der Mitte sitzt der PICO-Chip. Unten ist eine USB-C-Buchse zu sehen.

(Bild: Olimex)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Daniel Schwabe

Olimex hat ein neues Open-Source-Hardware-Board vorgestellt, das auf dem Raspberry Pi Pico 2 basiert und speziell für Maker ausgelegt ist, die Wert auf eine vollständige GPIO-Verfügbarkeit im Breadboard-Format legen. Das RP2350-PICO2-BB48 bringt alle 48 Pins des RP2350 nach außen und setzt auf ein DIL-Layout mit 0,6 Zoll Abstand, sodass es ohne Bastelarbeit in gängigen Breadboards eingesetzt werden kann. Damit greift Olimex einen Kritikpunkt vieler Bastler auf, die bei klassischen Pico-Varianten stets zwischen kompakter Bauweise und maximaler Flexibilität abwägen mussten.

Technisch unterscheidet sich das neue Board vom bekannten Pico 2 durch eine Reihe zusätzlicher Features, die den Einsatz im Alltag erleichtern sollen. Neben einem USB-C-Anschluss für die Stromversorgung und Datenübertragung verfügt das Modul über einen integrierten DC/DC-Regler, der stabile 3,3 Volt bei bis zu 2 Ampere liefert. Dazu kommen separate Reset- und Boot-Taster, die den Neustart oder das Umschalten in den Programmiermodus ohne externe Verdrahtung erlauben. Speicherseitig stehen standardmäßig 16 MB Flash zur Verfügung, ergänzt durch eine Variante mit zusätzlichen 8 MB PSRAM sowie microSD-Slot, falls größere Datenmengen benötigt werden.

Das Board misst 69 × 18 mm und ist damit etwas länger als ein klassisches Pico-Modul. Neben den voll herausgeführten GPIO-Leisten bietet es einen UEXT-Port für serielle Peripherie sowie einen Qwiic-/Stemma-QT-Anschluss für I2C-basierte Erweiterungen. Für Entwickler, die tiefer in die Hardware einsteigen wollen, stehen außerdem Debug-Pads zur Verfügung. Ein Vorteil: Alle Versionen werden von Olimex bereits mit 48 verlöteten Stiftleisten ausgeliefert, sodass das Board sofort einsatzbereit ist – zusätzliche Lötarbeiten entfallen.

Videos by heise

Die Basisversion RP2350-PICO2-BB48 kostet 9,95 Euro, während die erweiterte Ausführung RP2350-PICO2-BB48R mit 8 MB PSRAM und microSD-Slot für 13,95 Euro erhältlich ist. Beide Varianten sind vollständig Open Source. Schaltpläne und Design-Dateien stehen auf der Shopseite zum Download bereit.

Für Maker eröffnet das Board neue Möglichkeiten, gerade, wenn Breadboards im Prototyping eine zentrale Rolle spielen. Der volle Pin-Zugriff erlaubt es, komplexe Schaltungen direkt auf Steckbrettern umzusetzen, ohne auf Adapterlösungen oder zusätzliche Breakout-Boards angewiesen zu sein. Gleichzeitig bieten die Speichererweiterungen Optionen für Projekte, die mehr RAM oder externe Datenhaltung benötigen – sei es für Sensorlogger, kleine Spielekonsolen oder Machine-Learning-Experimente im Embedded-Bereich.

Wer mehr zum Pico 2 wissen möchte, findet alle Infos in unserem Test.

(das)