6G: Erste vorkommerzielle Geräte laut Qualcomm-CEO nicht vor 2028

Laut Qualcomm ist der nächste Mobilfunkstandard 6G noch Jahre entfernt. Erste nichtkommerzielle Geräte sollen frühestens 2028 verfügbar sein. 

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Qualcomm-CEO Amaon vor 6G Logo

Qualcomm-CEO Cristiano Amon spricht auf dem Snapdragon Summit 2025 ĂĽber 6G.

(Bild: Qualcomm/ Youtube)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Qualcomm-Chef Cristiano Amon nutzte die Keynote auf dem Snapdragon Summit auf Maui, Hawaii, um einen Einblick in den aktuellen Stand der 6G-Entwicklung zu liefern. Erste 6G-Produkte seien in Arbeit, bis sie Endkunden erreichten, werde es noch dauern. Amon erklärte auch, wofür der nächste Mobilfunkstandard eingesetzt werden könnte.

Qualcomms Pläne sehen laut Amon vor, dass man ab 2028 mit 6G-fähigen "vorkommerziellen Geräten" rechnen könne. Wie der Name verrät, sind diese Produkte noch nicht für den kommerziellen Einsatz in marktreifen Geräten gedacht.

6G soll Amon zufolge die Art, wie Geräte miteinander vernetzt sind, grundlegend verändern. Der Qualcomm-CEO sagte, 6G werde "als Verbindung zwischen der Cloud und den Edge-Geräten konzipiert". So würden der Vision des Unternehmens zufolge persönliche KI-Agenten einen wesentlichen Bestandteil der Aufgaben übernehmen und etwa E-Mails versenden, Reservierungen vornehmen und administrative Aufgaben erledigen. Laut Amon werden Smartphones, Laptops, Autos, smarte Brillen, Kopfhörer und weitere Geräte über eine direkte Kommunikationsverbindung zu diesen KI-Agenten verfügen – ermöglicht durch 6G-Konnektivität.

Auch wenn Amon von ersten 6G-Produkten fĂĽr 2028 spricht, wird die Finalisierung des kommenden Mobilfunkstandards nicht vor 2030 erfolgen. Dessen ist sich auch Qualcomm bewusst. Denn der Konzern nimmt eine wichtige Rolle im Prozess der Mobilfunkstandardisierung ein, der innerhalb der 3GPP (3rd Generation Partnership Project) stattfindet. Diese ist eine weltweite Kooperation von Standardisierungsgremien fĂĽr die Standardisierung im Mobilfunk.

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3GPP hat Anfang dieses Jahres mit Release 20 den Grundstein für den zukünftigen 6G-Standard gelegt, der Anfang 2027 funktionsfähig sein soll. Release 21 soll derweil die ersten 6G-Standards enthalten, jedoch gibt es für diesen derzeit noch keinen öffentlichen Zeitplan. 6G soll mit theoretisch erreichbaren Datenraten von bis zu 200 GBit/s Anwendungen im Bereich Künstliche Intelligenz, digitales Gesundheitswesen und Internet der Dinge beflügeln sowie nachhaltige Konnektivität ermöglichen.

Neben Qualcomm sind viele weitere Unternehmen an der Entwicklung des 6G-Standards beteiligt: Auch Chipentwickler wie MediaTek oder Broadcom sind an Bord, genauso wie Techkonzerne wie Apple und Samsung als auch Telekommunikationsunternehmen und NetzausrĂĽster.

(afl)