Analoge Magie und digitale Kompromisse: Click Boom Flash # 47 "Sofortbilder"
"Sofortbildfotografie ist auch weiterhin ein großer Markt", sagt Redakteur Hendrik Vatheuer im Gespräch über Polaroid, Instax und den Reiz des Unberechenbaren.
- Judith Hohmann
Ein Sofortbild ist immer ein Unikat. Chemie, Temperatur und manchmal auch das Alter des Films entscheiden über Farben, Schärfe und Überraschungseffekte. Fehler wie ungleich verteilte Chemie oder Ausbleichen machen die Bilder mitunter noch außergewöhnlicher. Genau diese Unvorhersehbarkeit fesselt Fans bis heute.
Vintage-Charme und Sammlerleidenschaft
Polaroid-Bilder mit ihrem weißen Rahmen gelten als ikonisch. Alte SX-70-Filme werden zum Teil gehandelt wie Raritäten, teils für Hunderte Euro. Für viele Fotografen und Sammler liegt der Reiz im Überraschungsmoment – jedes Foto kann anders aussehen. So verbindet sich Nostalgie mit dem Gefühl, etwas unwiederholbar einzigartiges in Händen zu halten.
Zwischen Hochzeit und Kunst
Auf Feiern liefern Sofortbilder spontane Erinnerungen, Künstler nutzen Fehler in der Ausbelichtung als Stilmittel. Profis wie Helmut Newton verwendeten Polaroids als Testbilder bei Shootings. Während Fujifilm mit seinen Instax-Filmen einen Massenmarkt erreicht, ist Polaroid für viele Vintage-Liebhaber interessant. Zwischen Alltagsmoment und Kunstobjekt deckt die Technik ein breites Spektrum ab.
Tradition und Zukunft
Neue hybride Sofortbildkameras vermischen Analoges und Digitales – für Hochzeiten praktisch, für Puristen aber ein Bruch der Magie. Henrik Vatheuer setzt auf modernisierte Technik, fordert aber stabilere Filme und zuverlässigere Kameras. Sein Credo: Sofortbilder leben vom Gefühl, vom Unberechenbaren und vom haptischen Reiz.
Warum ausgerechnet die kleinen, teuren Bilder in einer digitalen Welt noch so viele Menschen faszinieren und welche Zufälle den besonderen Zauber ausmachen, verrät Hendrik Vatheuer in der aktuellen Folge.
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(hoh)