Humain zeigt 14-Zoll-Notebook Horizon Pro mit KI-Bedienoberfläche
Das 14-Zoll-Notebook Horizon Pro stellt Humains Bedienoberfläche für KI-Agenten in den Vordergrund.
Humain Horizon Pro
(Bild: Florian MĂĽssig/heise medien)
Auf dem diesjährigen Snapdragon Summit hat das erst im Mai dieses Jahres gegründete saudiarabische Staatsunternehmen Humain sein erstes Notebook namens Horizon Pro vorgeführt. Dabei stellte Humain-CEO Tareq Amin klar, dass die technischen Daten des bei Luxshare in Auftrag gegebenen 14-Zöllers mit Metallgehäuse, 2,8K-OLED-Bildschirm und einem Snapdragon-X-Elite-Prozessor der ersten Generation zwar einen Premiumanspruch erfüllen, aber nicht das Entscheidende seien. Stattdessen rückte er die hauseigene Bedienoberfläche in den Vordergrund, über die der Nutzer mit verschiedenen KI-Agenten interagiert, die dann für ihn eigentlich stupide Routineaufgaben erledigen.
Amin gab an, dass seine Firma inzwischen keine Personal- oder Finanzabteilungen mehr habe, sondern spezialisierte KI-Agenten nutze, die sich dann auf Zuruf darum kümmern, dass Gehälter gezahlt und Abrechnungen ausgestellt werden. Je nach Anwendungsfall laufe der KI-Agent lokal auf der Neural Processing Unit (NPU) des Notebooks oder in der Cloud. Alle entwickelten Dienste will Humain interessierten Kunden als Abomodell bereitstellen, wobei diese dann aus einem Katalog von KI-Agenten das auswählen, was benötigt wird.
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Windows-Unterbau
So visionär dieser Ansatz ist, so traditionell ist die technische Umsetzung. Humain OS als Bedienoberfläche ist kein Betriebssystem im herkömmlichen Sinne, sondern eine App, die auf ein lokales Large Language Model (LLM) zugreift. Das eigentliche Betriebssystem ist Windows 11 in der zum Snapdragon-Prozessor passenden ARM-Variante.
(Bild:Â Florian MĂĽssig/heise medien)
Die Entscheidung dürfte einerseits damit zusammenhängen, dass Linux auf Snapdragon-Notebooks immer noch nicht den Reifegrad erreicht hat, der für den kommerziellen Einsatz notwendig ist. Andererseits ist in Unternehmen auch noch viel unerlässliche Windows-Software im Einsatz, die künftig dann eben von einem KI-Agenten statt eines Menschen bedient wird.
Noch viel in der Schwebe
Humain will neben dem Horizon Pro auch noch ein Horizon S für den Bildungsmarkt anbieten sowie ein stärkeres Horizon Ultra, in dem dann der frisch angekündigte Snapdragon X2 Elite Extreme steckt. Preise und Verfügbarkeiten will Humain erst zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben.
Hinweis: Qualcomm hat den Autor zum Snapdragon Summit auf Hawaii eingeladen und die Reisekosten ĂĽbernommen. (mue)