Rails-Entwicklerinnen und -Entwickler forken sich von Heinemeier Hansson weg

Ein offener Brief an das Rails-Core-Team ruft zu einem Fork ohne Heinemeier Hansson auf. Der Appell stört sich am politischen Auftreten des Gründers.

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Gleisanlagen in Maschen im Gegenlicht

(Bild: MediaPortal der Deutschen Bahn)

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Eine Gruppe von Ruby-on-Rails-Entwicklerinnen und -Entwicklern ruft in einem offenen Brief dazu auf, einen Fork von Rails ins Leben zu rufen, der sich vom GrĂĽnder David Heinemeier Hansson (DHH) distanziert.

Der Aufruf an das Rails-Core-Team und die Community schlägt vor, die Zusammenarbeit mit Heinemeier Hansson abzubrechen, Rails mit einem neuen Namen zu forken und einen modernen Code of Conduct aufzustellen. Die Unterzeichnenden werfen Heinemeier Hansson private rassistische und transphobe Ansichten vor und berufen sich insbesondere auf zwei Blog-Einträge von ihm: "As I remember London" und "Gender and Sexuality Alliances in primary school at CIS?!".

Dass das Vorhaben der Rails-Gruppe sich vermutlich als schwierig erweist, sehen die Autoren selbst: "Wir erkennen an, dass das ein schwieriger Prozess ist … Wie auch immer, wissen wir es nicht, wenn wir es nicht probiert haben." Der Aufruf firmiert unter dem Namen Plan vert nach einer französischen Sabotagegruppe aus dem Zweiten Weltkrieg, die Anschläge auf Eisenbahneinrichtungen verübt hat.

David Heinemeier Hansson (DHH) antwortet bislang nur in einem X-Kommentar direkt auf den offenen Brief.

David Heinemeier Hansson hat bisher nur in einem X-Kommentar direkt auf den offenen Brief reagiert: "Das ist die gleiche Handvoll hysterischer Individuen, die dieselben Riten und Rituale auffĂĽhren, wie sie es jedes Jahr machen".

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In den Tagen zuvor gab es schon Unruhe in der Ruby-on-Rails-Community, da Ruby Central Projekte wie RubyGems an sich gezogen hat, ohne andere Maintainer und die Community im Vorfeld in diese Schritte einzubinden.

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Und – danke für den Hinweis aus dem Forum – einen Blogbeitrag gibt es nun auch von Heinemeier Hansson: "We've all had enough of this nonsense". Er bezeichnet seine Widersacher als kleine und isolierte Gruppe gekränkter ("aggrieved") Personen. Sein Fazit: "Wir werden diese Verrückten ("nut jobs") ablehnen und ignorieren. Dann werden wir weiterbauen."

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Inzwischen gibt es ein X-Posting von Heinemeier Hansson: "Dieser dämliche Brief, der zu nichts führen wird, hat nicht einmal 50 Unterschriften gesammelt. Wer mit klarem Verstand würde auch so eine offensichtliche Selbstdeklaration als 'Stell mich niemals ein' unterschreiben."

(who)