KI-Update kompakt: Parloa, Meta Vibes, Wissensarbeit, KI-Regulierung

Das "KI-Update" liefert drei mal pro Woche eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

Das Berliner KI-Unternehmen Parloa wird mit einer Milliarde Euro bewertet. Die 2018 von Malte Kosub und Stefan Ostwald gegründete Firma entwickelt KI-Agenten für den Kundenservice und beschäftigt 300 Mitarbeiter an Standorten in Berlin, München und New York. Zu den Kunden zählen Ikea, Booking.com, ATU und die Allianz.

Bei ATU beantwortet die KI bereits 60 Prozent aller Kundenanfragen selbstständig, etwa zu Öffnungszeiten oder Terminbuchungen. Das Unternehmen erreicht damit durchgehende telefonische Erreichbarkeit, besonders wichtig während der Reifenwechsel-Saison. Die Gründer sehen KI-Agenten künftig in jeder App und auf jeder Webseite als Standard, um Kunden bei der Produktsuche oder Buchungen zu unterstützen.

Microsoft führt seine Marktplätze Azure Marketplace und AppSource unter dem Namen Microsoft Marketplace zusammen. Die neue Plattform startet in den USA mit über 3.000 kostenlosen und kostenpflichtigen KI-Apps und Agenten.

Das Angebot umfasst Erweiterungen für Microsoft 365 Copilot und Azure AI Foundry, Microsofts Plattform zum Aufbau von KI-Anwendungen. Der Marktplatz steht auch Drittanbietern offen und lässt sich über das Partnerprogramm in deren eigene Marktplatzangebote integrieren.

Meta AI erhält mit Vibes eine Social-Media-Funktion für KI-generierte Videos. Nutzer können Videos von Freunden, Creatoren oder Communitys entdecken und eigene Inhalte mit KI erstellen. Mark Zuckerberg präsentierte bei Instagram erste Beispiele, darunter cartoonhafte Selbstdarstellungen und animierte Katzen.

Die Plattform bietet eine Remix-Funktion zum Bearbeiten fremder Inhalte mit Musik, Stiländerungen oder visuellen Elementen. Fotos lassen sich in Videos umwandeln. Wer Inhalte postet, kann diese zeitgleich auf allen Meta-Plattformen veröffentlichen.

90 Prozent der Softwareentwickler nutzen regelmäßig KI-Werkzeuge, zeigt eine Google-Cloud-Umfrage. Das entspricht einem Anstieg um 14 Prozentpunkte zum Vorjahr. Entwickler verbringen durchschnittlich zwei Stunden täglich mit solchen Tools, 65 Prozent bezeichnen sich als stark abhängig davon.

Über 80 Prozent berichten von Produktivitätssteigerungen, 59 Prozent sehen bessere Code-Qualität. Gleichzeitig vertraut nur ein Viertel den KI-Ergebnissen stark, fast ein Drittel beschreibt das Vertrauen als gering. Forscher warnen, dass KI die Ausbildung junger Entwickler behindern könnte, da klassische Lerneffekte durch Teamarbeit von Automatisierung verdrängt werden.

OpenAI hat einen Benchmark mit 1.320 Aufgaben aus 44 Berufen entwickelt, die wesentlich zum US-Bruttoinlandsprodukt beitragen. Fachkräfte mit durchschnittlich 14 Jahren Berufserfahrung erstellten Aufgaben aus Recht, Pflege, Technik, Softwareentwicklung und Journalismus. Ein Maschinenbauingenieur sollte etwa einen Prüfstand inklusive 3D-Modell und Präsentation entwerfen.

Claude Opus 4.1 und GPT-5 wurden bei etwa der Hälfte der Aufgaben als gleichwertig oder besser als Menschen bewertet. Bei reinem Text erreichte Claude nur 14 Prozent, GPT-5 22 Prozent. Bei visuell strukturierten Formaten wie Excel, PDFs oder PowerPoint stiegen die Werte auf bis zu 50 Prozent. Die Modelle arbeiten etwa hundertmal schneller und günstiger als menschliche Experten, wenn man nur Rechenzeit und API-Kosten berücksichtigt.

Podcast: KI-Update
KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

OpenAI testet ein Sicherheitssystem, das ChatGPT automatisch auf ein strengeres Sprachmodell umschaltet, wenn sensible oder emotionale Anfragen erkannt werden. Produktchef Nick Turley bestätigte das Verfahren. Nutzer erfahren vom Wechsel nur auf Nachfrage.

Die Umschaltung erfolgt auf GPT-5 oder das Sicherheitsmodell "gpt-5-chat-safety". Für potenziell illegale Inhalte greift zusätzlich "gpt-5-a-t-mini". Auch harmlose Fragen zur Identität des Modells werden weitergeleitet. Technisch versierte Nutzer haben das Verhalten dokumentiert und kritisieren die fehlende Transparenz über die genauen Weiterleitungskriterien.

EU-Ratspräsident António Costa hat vor dem UN-Sicherheitsrat in New York globale Vorgaben für Künstliche Intelligenz gefordert. KI sei ein "mächtiger Verstärker des menschlichen Potenzials", sagte der Portugiese. Die Technik biete Lösungen für Krankheiten, Klimawandel und Armut.

Costa warnte vor "realen und unmittelbaren" Gefahren. KI werde bereits genutzt, um Vertrauen in Institutionen zu untergraben, Desinformation zu verbreiten und Cyberangriffe zu ermöglichen. Als gefährlichsten Aspekt nannte er tödliche autonome Waffensysteme. Die internationale Gemeinschaft müsse handeln, "bevor die Kipppunkte unumkehrbar werden".

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Besitzer einiger iPhone-17-Modelle können Apple Intelligence nicht aktivieren. Ein Serverfehler verhindert den vollständigen Download der notwendigen Supportdateien. Ohne diese funktioniert Apples KI-System nicht.

Apple arbeitet laut Supportforum an einem Update. Serverseitige Änderungen reichen nicht aus. Macrumors berichtet, dass Änderungen an den Netzwerkeinstellungen helfen können: Mobilfunk im WLAN deaktivieren, Flugmodus ein- und ausschalten oder die Spracheinstellung ändern, um einen neuen Download anzustoßen.

(igr)